"Ein Brückenbauer, der den Dialog sucht"

CSU nominiert Manfred Schilder erneut zum Oberbürgermeisterkandidaten

veröffentlicht am 04.07.2022

Bei der Nominierungsversammlung (von links): MdB Stephan Stracke, Gesundheitsminister MdL Klaus Holetschek, Karin Schilder, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Fraktionsvorsitzender Horst Holas.

Memmingen (ew). Am 5. März 2023 wird ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Der amtierende OB Manfred Schilder möchte wieder antreten. Den Segen seiner Partei hat er: Bei der Nominierungsversammlung des CSU-Kreisverbandes Memmingen im Autohaus Reisacher entfielen 97,29 Prozent der Stimmen der anwesenden Mitglieder auf ihn. „Den jetzigen Oberbürgermeister wollen wir auch als zukünftigen“, war die Überzeugung der Anwesenden.

Bayerns Gesundheitsminister und CSU-Stadtrat Klaus Holetschek interpretierte bei seiner Begrüßung den Veranstaltungsort das Ausstellungszentrum des Autohauses Reisacher politisch: “Hier trifft Innovation auf Tradition.“ Vielleicht die wesentliche Grundlage der CSU, denn „wir haben unsere Wurzeln nicht vergessen. Wir wissen, wo wir herkommen, aber auch, wo wir in Memmingen hinwollen. Die beste Zukunft sehen wir in der Fortführung der Kommunalpolitik durch unseren OB Manfred Schilder.“

2017 wurde Schilder mit 51 Prozent gewählt. Das sei kein Erdrutschsieg gewesen, aber eine historische Wende. Nach 36 Jahren SPD-Herrschaft war nun wieder ein Mann der CSU am Ruder. Die letzten fünf Jahre hätten gezeigt, dass Schilder für das Amt der Richtige sei und das solle so bleiben, erklärte Holetschek. Vermittelnd, kompetent, menschlich – das seien einige der Eigenschaften, die den CSU-Kandidaten auszeichnen. „Ein Brückenbauer, der konträre Positionen nicht ausgrenzt, sondern vielmehr den Dialog sucht, der nicht in Schubladen denkt.“

Manfred Schilder zu seiner Nominierung

Bei seiner Vorstellung stellte der Kandidat seine Familie in den Vordergrund, die vollzählig anwesend war. „Sie ist vertrauter Raum und großer Unterstützer meiner Tätigkeit und erdet mich, wenn ich beginne abzuheben.“

Schilder erklärte, was ihn zum Stadtoberhaupt befähigt: „Mitbürgerinnen und Mitbürger sind der Meinung, dass ich mit allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, das Gespräch suche und jeden mit seinen Sorgen und Nöten ernst nehme. Dass ich aber auch aus den vielen Gesprächen und Beratungen die richtigen Schlüsse ziehe und dafür sorge, dass Projekte zum Wohle der Stadt umgesetzt werden.“

Persönliche Eigenschaften wie ein ausgeprägter Wille zur Gestaltung, Beharrlichkeit (auch wenn Schwierigkeiten auftreten) und Realismus hätten sich bei der Umsetzung zahlreicher Maßnahmen bewährt. Dabei setze er auf Teamarbeit und baue auch auf die Expertise seiner Mitarbeiter.

Verwirklichte Projekte

Viele Projekte zum Wohl aller in Memmingen und Umgebung konnten verwirklicht werden wie zum Beispiel die Sanierung des Strigel-Gymnasiums, der Beginn der Sanierung der Edith Stein Schule oder das Großprojekt des kombinierten Hallen- und Freibades. Schilder nannte auch die Einrichtung einer Carsharing-Möglichkeit am Bahnhof mit zwei Fahrzeugen, der Ausbau des Radwegenetzes und des ÖPNV, durch den jeder Stadtteil in halbstündigem Rhythmus erreichbar sei. Viele Spielplätze wurden angelegt und ein Fitnesspark, außerdem gehe man das zentrale Thema der Wohnraumbeschaffung an.

Schilder sprach auch Projekte an, deren Entwicklung ihn weniger stolz machten, wie z. B. der Ausbau der Hurrentrasse. Zumindest sei es aktuell nur noch ein Grundstückseigentümer, der sich beharrlich sträube, ein paar Quadratmeter abzugeben. Oder das ehemalige Bahnhofsareal, dessen Planung letztlich durch einen Bürgerentscheid gekippt wurde. „Rund 9.000 Bürger haben damals unterschrieben. Als ich dann zur öffentlichen Diskussion einlud, um darüber zu reden, wie die Betroffenen den Ausbau denn haben wollen, waren von den 9.000 Unterzeichnern nur 80 anwesend. Ja, wenn es konkret wird, lichten sich die Reihen“, beklagte der OB.

„Das letzte Großprojekt, das ich noch einweihen möchte, ist das neue Klinikum auf dem ehemaligen Ikea Gelände.“ Der Antrag sei gestellt, jetzt sei die Finanzierung zu sichern.

Langanhaltenden, stehenden Applaus gab es zum Abschluss seiner Rede. Die Stimmen der Anwesenden sind ihm gewiss. Jetzt gilt es, Mehrheiten zu beschaffen.