Ein Fasnetsbrunnen auf dem Memminger Marktplatz

Stadtbachhexen halten Brauchtum hoch

veröffentlicht am 23.02.2022

Nach der Enthüllung des "Fasnetsbrunnens" (von links) Margareta Böckh, Manfred Schilder, Rainer Betz sowie Jürgen Biedermann (2. Zunftmeister). Foto: Michael Geiger

Memmingen (mg/rad). "Die Narren sind los" - leider stimmt das zum zweiten Mal in Folge nicht ganz. Aber die Memminger Narren lassen sich vom Corona-Virus nicht den ganzen Spaß verderben. Jetzt haben die Memminger Stadtbachhexen den Brunnen auf dem Marktplatz faschingsgerecht verkleidet und damit den Menschen in der Stadt mit einem Fasnetsbrunnen zumindest ein wenig Faschingsstimmung geschenkt.

Bei der Enthüllung des Brunnens hat Rainer Betz, Zunftmeister der Memminger Stadtbachhexen, schon mal schmunzelnd eine klare Botschaft an die Stadtführung, namentlich an Oberbürgermeister Manfred Schilder und die zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, ausgegeben: „In der nächsten Zeit wird immer eine Hexe ein Auge auf euch im Rathaus haben“.

Der zentral gelegene Brunnen auf dem Markplatz wurde mit Info-Tafeln über Figuren der Stadtbachhexen und den entsprechenden Geschichten verziert. Dafür hat der Verein tief in die Vereinskasse gegriffen und 1.400 Euro investiert - und kurzfristig in die Tat umgesetzt. „Wir möchten präsent sein“, erklärt Betz, "denn für uns ist die Fasnet nicht nur Umzüge und Partys, sondern gelebtes Brauchtum“.

"Der Brunnen sorgt wenigstens für ein bisschen Faschingsgefühl in der Stadt“, bedankte sich Oberbürgermeister Schilder zusammen mit seiner Stellvertreterin Margareta Böckh für diese in Memmingen bislang wenig bekannte Tradition. Diese Tradition des Fasnetsbrunnen ist allerdings in Deutschland durchaus weiter verbreitet. Und Margarethe Böckh ergänzt, „auch mir blutet dass Herz, weil erneut alles abgesagt werden musste. Die '5. Jahreszeit' gehört einfach dazu“.