Ein Jahr Memminger Kinderparlament

Einige Ideen und Wünsche wurden bereits umgesetzt

veröffentlicht am 05.02.2020

Kinderparlament im Rathaus: In einem Workshop tragen die Kinderparlamentarier Ideen für eine kinderfreundliche Innenstadt zusammen. Archivbild: Viola Weyrauch/Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). „Die Kinder sind mit ihrer jungen Sichtweise eine Bereicherung für unsere Arbeit im Rathaus", konstatiert Oberbürgermeister Manfred Schilder. "Ich bin sehr froh, dass wir das Kinderparlament haben und ich muss ehrlich sagen, es macht mir viel Spaß, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.“ Das Memminger Kinderparlament wurde vor einem Jahr, im Frühjahr 2019, vom Stadtjugendamt in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Memmingen-Unterallgäu ins Leben gerufen.

Einige Ideen und Anliegen der Kinderparlamentarier konnten im vergangenen Jahr bereits umgesetzt werden: So gibt es nun eine neue Tischtennisplatte in Dickenreishausen, Hochbeete an der Theodor-Heuss-Schule, einen öffentlichen Bücherschrank im Memminger Osten, ein Mülltrennungssystem für die Lindenschule und mehr Geld für Unterrichtsausflüge.

Umfeld und Alltag von Kindern verbessern

In Zusammenarbeit mit 14 Memminger Schulen wurden die Sitzungen des Kinderparlaments gründlich vorbereitet. Die jungen Parlamentarier kamen als Vertreterinnen und Vertreter ihrer Schulklassen ins Rathaus und brachten Anregungen, Wünsche und Ideen mit, wie das Umfeld und der Alltag von Kindern in der Stadt verbessert werden kann.

Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger und die Referatsleiter der Stadtverwaltung hörten den Kinderparlamentariern zu, kamen mit ihnen ins Gespräch, erklärten, wenn etwas nicht umgesetzt werden kann und versuchten, Machbares zu realisieren. „Artikel 12 der Kinderrechtekonvention fordert uns auf, den Kindern das Recht zu geben, in allen Angelegenheiten, die sie betreffen gehört zu werden. Die Meinung des Kindes muss angemessen und entsprechend berücksichtigt werden und das tun wir in Memmingen,“ erklärt Bürgermeisterin Margareta Böckh, die das Kinderparlament mit initiiert hat.

Nächstes Projekt: kinderfreundliche Innenstadt

Zuletzt überlegten die Mädchen und Buben, wie die Memminger Innenstadt kinderfreundlicher gestaltet werden kann. In Workshops haben die Kinderparlamentarier dabei Vorschläge zur Errichtung von Spielgeräten im Elsbethenhof, am Theaterplatz und in der Kramerstraße eingebracht. Thematisch an die Memminger Sagen angelehnt, sollen Spielgeräte zum Klettern, Balancieren und für die Geschicklichkeit installiert werden. „Alle Anliegen der Kinder werden sowohl von der Stadtverwaltung als auch von den politischen Entscheidungsträgern sehr ernstgenommen“, erklärt Jugendpfleger Andreas Kerler.

Über die notwendigen Mittel zur Realisierung der Spielgeräte entscheidet der Stadtrat demnächst in den Beratungen über den Haushalt dieses Jahres.