Ein Plüschdelfin, eine Fischerkönigin und die Polizei

Komisch-groteske Performance der „Memminger Fischerinnen“

veröffentlicht am 19.07.2020

Nicht die "feine englische Art", trotz Verbot in den Bach zu jucken. Aber zumindst hat sich eine der Damen den inoffiziellen Titel der Fischerkönigig ergattert. Foto: ew

Memmingen (ew). "Schmotz Schmotz – Dreck auf Dreck... - Memmingens heimliche Nationalhymne ist auch am "ausgefallenen" Fischertag erklungen. Freilich mit einer kleinen Änderung, die eine Gruppe junger Frauen frech gedichtet hatte.

"Fischerkönigin – du stolze Frau", war der Zusatz, den sie gesungen hatten und - verbotenerweise - in den Bach gejuckt sind. Und schwupps , hatten sie auch schon die erste Memminger Fischerkönigin ausgerufen.

Die als „Kunstperformance“ bezeichnete unangemeldete Aufführung der jungen Damen stand vor dem viel diskutierten Hintergrund, dass die Männerdomäne des Stadtbachfischens beendet werden soll. Nach einer ersten Vorführung am Schrannenplatz, zog die Gruppe am Bach entlang weiter zum Roßmarkt, wo sie erneut in den Bach hüpften und mit einem Plüschdelfin, der die Königsforelle darstellen sollte, tanzten. Hier tauchte dann auch die Polizei mit mehreren Einsatzfahrzeugen auf und beendete die Veranstaltung.

Keine Konsequenzen seitens der Polizei

Die Ordungshüter nahmen aber lediglich die Personalien der Beteiligten auf und versicherten, dass es keine weiteren Maßnahmen geben werde, wenn sie die Aktion hier und jetzt beenden würden.

Als Grund für den Polizeieinsatz nannten die Beamten, dass die Stadt den Bach an den Fischertagsverein verpachtet habe, und es deshalb niemandem erlaubt sei, diesen zu betreten. Die Beamten wiesen aber auch darauf hin, dass es dem Verein freistehe, Anzeige gegen die Frauen zu erheben.

Wie tief der Unmut gegen die Befürworter der Fischerinnen in der Maustadt angestiegen ist, zeigte sich an den zum Teil unflätigen und nicht druckreifen Kommentaren am Rand der Veranstaltung.