"Ein Schmuckstück für den Memminger Osten"

Gewinner des Architekturwettbewerbs für Bürger- und Familienhaus vorgestellt

veröffentlicht am 12.11.2021

Bei der Preisverleihung im Kreuzherrnsaal: Oberbürgermeister Manfred Schilder Wolfgang Ritz, TRR Landschaftsarchitekten Ritz und Ließmann München, Elke Graf, graf architekten Memmingen, und Hermann Markus Häussler, Backhaus Häussler. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Ein Ort der Begegnung aller Generationen und Kulturen im Quartier soll es werden: Auf einem Grundstück der Stadt Memmingen im Memminger Osten soll ein Bürger- und Familienhaus entstehen. Im April lobte der Planungs- und Bauausschuss der Stadt dazu einen Architekturwettbewerb aus. Die Gewinner wurden nun vorgestellt. Der erste Preis ging an graf architekten in Memmingen, gemeinsam mit TRR Landschaftsarchitekten Ritz und Ließmann in München. Die Pläne und Modelle aller prämierten Büros sind noch bis Sonntag im Kreuzherrnsaal zu sehen.

Das Siegermodell der graf architekten in Memmingen und TRR Landschaftsarchitekten Ritz und Ließmann, München.

Einen „Ort der Freude für viele Menschen“ nannte Oberbürgermeister Manfred Schilder den geplanten integrativen Treffpunkt, der auch den jüngeren Bürgern etwas bieten soll: Neben dem Bürgerzentrum sind eine fünfgruppige Kindertageseinrichtung und ein Jugendzentrum Bestandteile des Projekts.

Das Grundstück am Bayernring, auf dem das integrative Projekt entsteht, ist im Besitz der Stadt Memmingen. Westlich daran schließt sich ein Grundstück der Häussler Liegenschaftsverwaltung an, die eine weitere Filiale plant. Gemeinsam lobten die Grundstückseigentümer im April dieses Jahres einen Wettbewerb aus. Neben dem Bürgerzentrum auf dem Grund der Firma Häussler entsteht ein zweites Gebäude, das ein großes Café mit Backwarenverkauf und Außenbewirtung sowie eine Bankfiliale beherbergt. Im Anschluss an die Freiflächen der beiden Gebäude soll auch ein öffentlicher Kinderspielplatz und ein großer Parkplatz entstehen.

Hohe Anforderungen

Dies alles musste von den Architekten berücksichtigt werden. Die eingereichten Konzepte sollten in Hinblick auf Gestaltung und Funktionalität überzeugen, aber auch wirtschaftlich und nachhaltig in punkto Bau und Betrieb sein. Besonders zu berücksichtigen war außerdem die Lage am Bayernring in Verbindung mit dem angrenzenden Kreisverkehr, was die Anforderungen an die Situierung und Gestaltung der Gebäude noch erhöhte.

Insgesamt haben sich 100 Büros für die Teilnahme am Wettbewerb beworben Von den 21 zugelassenen Teilnehmern reichten 16 Büros im September ihre Entwürfe ein. Fünf davon wurden vom Preisgericht prämiert, es gab drei Preisträger und zwei Anerkennungen.

"Echte Belebung des Quartiers"

Der erste Preis ging an die graf architekten in Memmingen mit TRR Landschaftsarchitekten Ritz und Ließmann München. „Mit der Situierung der Gebäude schafft der Entwurf sowohl den gewünschten Abschluss des Quartiers zum Kreisverkehr, als auch einen neuen, innen gelegenen öffentlichen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. An dieser ruhigen ‚Piazza‘ sind die wichtigsten öffentlichen Funktionen (Bürgerzentrum, Café, Kita) angelagert. Dies lässt eine echte Belebung des Quartiers erwarten und ermöglicht Begegnungen aller Nutzergruppen“, verlas Schilder die Begründung der Jury.

"Ideal positioniert"

Alle geplanten Nutzungen seien ideal positioniert und gut zugänglich, so Schilder weiter. Die beiden teilweise dreigeschossigen Gebäude wirkten aufgrund ähnlicher Fassadengestaltung als Einheit, die Lage des öffentlichen Spielplatzes am Bayernring sei großzügig und nachvollziehbar. „Die für alle Gruppen gut erreichbaren Freiflächen der Kita erfüllen das Programm bestens und sichern zugleich den Baumbestand an der südlichen Grundstücksgrenze“, heißt es in der Laudatio.

"Große Kreativität und viel Hirnschmalz“

„Das Bürgerzentrum wird ein richtiges Schmuckstück für den Memminger Osten“, freute sich Oberbürgermeister Manfred Schilder abschließend, der den Osten als ein „Quartier mit besonderer Identität“ bezeichnete. In den Plänen, die noch bis Sonntag im Kreuzherrnsaal zu sehen sind, stecke „große Kreativität und viel Hirnschmalz“, lobte Schilder die Architekten.

Der Baubeginn des Projekts ist im Frühjahr 2023 geplant. Mit der Fertigstellung ist – wenn alles gut läuft – bereits im Jahr 2015 zu rechnen.

Den 2. Preis erhielten a + p Architekten Kellner – Krämer Partnerschaft mbH, München mit Kalckhof Benoit Landschaftsarchitekten, München.

Mit dem 3. Preis wurde die scherzer architekten Partnerschaft, Nürnberg mit Rudolph Langner – Station C23 – Architekten und Landschaftsarchitekten PartG mbB, Leipzig ausgezeichnet