Ein Traum an elf Fäden

Memmingen (sg). Was als Traum von Marc Wiche begann, ist heute ein Verein mit fester Spielstätte. Das Memminger Marionettentheater gibt es seit 20 Jahren, seit 5 Jahren in den Räumlichkeiten am Schweizerberg. Mit rund 30 Gästen hat das Ensemble nun dieses Doppel-Jubiläum gefeiert.

Aufgewachsen mit der Augsburger Puppenkiste, träumte Wiche davon Puppenspieler zu sein, um Märchen und damit auch ein Stück heile Welt auf die Bühne zu bringen. Er wollte das kulturelle Leben in Memmingen mit seiner Idee bereichern, erzählt der gebürtige Memminger im Rückblick auf die letzten 20 Jahre. Begonnen habe alles während seines Zivildienstes beim Roten Kreuz, als er dort einen Raum für sein Marionettentheater nutzen durfte. Damals wie heute wurden Bühne und Figuren in kleinster Handarbeit konstruiert. Mit der Zeit und mit wechselnden ehrenamtlichen Spielern hat sich das Aussehen dabei immer wieder verändert. Mit mobilen Produktionen fand das Marionettentheater in der Stadthalle, bei Memmingen blüht, in Memmingerberg oder beim Sporttag ohne Grenzen in den ersten 15 Jahren viel Anklang. Vor fünf Jahren stand der Verein dann beinahe vor dem Aus, bis sich durch einen glücklichen Zufall die jetzige Spielstätte am Schweizerberg anbot. Dort haben nach Renovierung und Neugestaltung 70 Gäste Platz. Und das Marionettentheater hat eine feste Bühne mit 220 Figuren (jeweils an elf Fäden), 13 Produktionen und 14 Puppenspielern, berichtet Wiche stolz. Die Gäste, Jung und Alt, kommen zahlreich in das familiäre Theater, freut sich der 44-jährige. Doch sein Traum ist noch nicht zu Ende, das Hobby würde er gerne zum Beruf machen und betont: „Hier gehen noch lange nicht die Lichter aus, solange es mich geben wird.“
Zur Feier des Jubiläums gab es auch eine Kostprobe des neuen Stücks „Der Räuber Hotzenplotz“, das am 12. November Premiere feiert sowie einen Blick hinter die Kulissen. Nächstes Jahr soll es zudem zwei weitere neue Stücke geben, unter anderem einen Krimi für Erwachsene.