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Energiewende und Lösungswege

Bundespolitiker Stephan Stracke zu Gast bei enerix Memmingen

veröffentlicht am 11.12.2023

Der CSU-Bundespolitiker Stephan Stracke (links) informiert sich beim Memminger enerix-Chef Roman Choreny auch über moderne Solarmodule im Showroom des Unternehmens. Foto: Radeck

Memmingen (rad). Das Solarunternehmen enerix hat den hiesigen Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke zu einem Informationsgespräch in die Memminger Niederlassung eingeladen. Energiewende und die Probleme, die zu bewältigen sind, standen im Mittelpunkt des Besuches.

Roman Choreny, Geschäftsführer von enerix Memmingen, erklärte dem CSU-Politiker die technischen Daten und Möglichkeiten der modernen Solarmodule. Und führte weiter aus, dass sein Unternehmen auf die dezentrale Energieversorgung mit Stromspeicher im Eigenheim ziele. Zum andere würden mehr dezentrale, d.h. kleinere lokale Einheiten, das Stromnetz auch entlasten. Auch, weil der Netzausbau insbesondere kleinere Stadtwerke vor große Herausforderungen stelle.

In Österreich gebe es mit den sogenannten Energiegemeinschaften beste Erfahrungen, die politischen Rahmenbedingungen seien in Deutschland noch nicht so weit, was Choreny dem Bundespolitiker mit auf den Weg gegeben hat. Technisch gesehen sei diese Variante kein Problem.

Auch die aktuelle Witterung könne man mit den modernen Modulen und Wechselrichtern gut in den Griff bekommen. Hier setzt Choreny auf den Einbau von Mikrowechselrichter, die einzeln die PV-Module ansteuern. Der Vorteil: auch wenn beispielsweise auf vier von fünf Modulen Schnee liegt und diese keinen Strom liefern, sorgt das verbleibende Modul immerhin noch ein wenig Energie. Die Kosten für das USA-Patent liegen bei je 120 Euro, was aufgrund der erreichbaren Effizienz durch die Einzelansteuerung rentabel ist.

Die Gesamtkosten für eine schlüsselfertige Solarstromanlage für ein Einfamilienhaus (Solarmodule, Wechselrichter, Stromspeicher und Energiemanagement) liegen etwa zwischen 25 und 27.000 Euro, können aber aufgrund individueller Voraussetzungen davon abweichen. Baurechtliche Genehmigungen sind nicht nötig, beachtet werden müssen allerdings diverse Richtlinien (z.B. muss ein Abstand von 50 cm zum Dachrand bzw. Nachbarn) eingehalten werden. Choreny monierte die aktuell langen Wartezeiten, bis nach dem Einbau die Anlage ans Stromnetz gehen bzw. die Energie auch genutzt werden kann. Neben bürokratischen Hürden sind das auch Lieferengpässe bei den Zählern, Personalmangel und die zum Teil umständliche Vorgehensweise der Energieversorger. Der Memminger enerix-Chef nannte hier die Stadt Engen im Schwarzwald, die aus diesen Gründen etwa zwei Jahre lang keine Anlagen mehr in Betrieb nehmen könne. Hier wünscht sich Choreny eine einheitliche Vorgehensweise, um die Anlagen schnell und unbürokratisch ans Netz gehen zu lassen.

Eine weitere „Bremse“ für einen schnelleren Ausbau sind die viel zu klein bemessenen und daher zu schnell verbrauchten Fördertöpfe. Das sah auch Stracke ähnlich, der das Problem in den verschiedenen dafür zuständigen Ministerien sieht, die einfach zu wenig eigene Mittel haben, dennoch aber „glänzen“ wollen.

Abschließend gab Choreny einen Einblick in die aktuelle Lage auf dem deutschen Solarmarkt. „In den letzten Jahren sind viele auf diesen Zug aufgesprungen, die Anzahl der Marktbegleiter ist stark gewachsen.“ Gleichzeitig seien die Anfragen um rund 30 Prozent zurückgegangen, was vor allem auf die politischen und finanziellen Unsicherheiten zurückzuführen sind. Auch das kommende Heizungsgesetz und die nicht planbaren Förderungen durch den Staat lassen viele „Häuslebesitzer“ sehr zurückhaltend agieren.