Die Kommunikation im Ernstfall am Airport klappt

Große Notfallübung mit 100 Rettungskräften

veröffentlicht am 22.04.2023

Bergung von eingeklemmten Passagieren (Übungspuppen) aus dem verunglückten Airbus A319.

Memmingen (dl/sg). Am Freitagabend wurde am Flughafen Memmingen eine planmäßige, groß angelegte Notfallübung durchgeführt. Ziel war es festzustellen, ob die Schnittstellen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Rettungsorganisationen und der Flughafenfeuerwehr funktionieren und ob die Schlagkraft der Rettungseinheiten ausreicht. Das erste Resümee ist positiv, eine abschließende Gesamtbewertung steht noch aus.

Bei strahlendem Sonnenschein startete die Notfallübung im südlichen Bereich des Flughafengeländes, aufgrund eines Delays einer Passagiermaschine mit etwas Verspätung. Auch einige private Beobachter waren anwesend und verfolgten gespannt das Übungsszenario. Der aufkommende Regen tat dem Interesse keinen Abbruch. Der Flugbetrieb war dabei zu keiner Zeit beeinträchtigt.

Das Szenario
Ein Airbus A319 mit 79 Personen an Bord war im Anflug auf die Piste 24 zu tief. Es kollidiert mit der Anflugbefeuerung, kommt aufgrund eines geplatzten Reifens von der Piste ab und rutscht südlich der Start- und Landebahn in unwegsames Gelände. Es kommt zu einem Flugzeugbrand. Eine zerstörte Flugzeughalle, diverse untergestellte Fahrzeuge und der Bereich der Kartbahn sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Personen sind teils im Flugzeug eingeschlossen oder laufen in Panik in ein angrenzendes Waldstück.

Als erstes löschte die Flughafenfeuerwehr den Flugzeugbrand.

Gelungene Zusammenarbeit

Die Flughafenfeuerwehr, die Feuerwehren aus Memmingerberg, Benningen, Holzgünz und Trunkelsberg, der THW, die Rettungsdienst Einsatzleitung, die Polizei sowie die Kreisbrandinspektion des Landkreises Unterallgäu und die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung aus Benningen waren mit insgesamt circa 100 Einsatzkräften vor Ort.

Die Drohne des THW kam zum Einsatz, um Personen im Wald zu finden.

Das mittels Nebelmaschine simulierte Feuer des Airbus A319 wurde gelöscht, die von Übungspuppen dargestellten eingeklemmten „Passagiere“ befreit und die umherirrenden Personen mittels einer Drohne des THW gefunden.

Ziel einer solchen Notfallübung, die nach Vorgabe der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss, ist es, den Notfallplan des Flughafens zu beüben und das Zusammenspiel der Rettungskräfte zu überprüfen. „Das ist hervorragend gelungen“, zog der Geschäftsführer des Flughafens, Ralf Schmid, am späten Abend eine erste Bilanz. „Ich kann allen Helfern nur ein großes Lob aussprechen.“ Obwohl eine abschließende Bewertung noch aussteht, sieht Schmid die Aufgabenstellung zum Großteil erfüllt. „Natürlich gibt es immer Details, die man verbessern kann“, so sein Resümee, denn eine Übung diene auch dazu, mögliche Schwachstellen zu erkennen.

Fotos: Svenja Gropper