Bei der Eröffnung von „Europas-Werte-Wanderweg“ in der Neuen Welt (v.l.): Schüler des Vöhlin-Gymnasiuems mit Alexandra Hartge, Burkhard Arnold, Dr. Ute Hartenberger, Oberbürgermeister Manfred Schilder und Staatsminister a.D. Josef Miller. Auf den Pfaden der Europäischen Union im Stadtpark wandern kann man noch bis 7. November. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Noch bis 7. November markiert die Außengastronomie des Stadtparks den Startpunkt und Endpunkt von Europas-Werte-Wanderweg. Auf der malerischen Strecke um den „Wakeborderanlage-See“ herum informieren acht Schautafeln über die Grundrechte und die gemeinsamen Werte der Europäischen Union und regen zum Nachdenken an über das, was das Zusammenleben in der politischen Gemeinschaft „Europäische Union“ grundlegend zusammenhält.
Die Ausstellung richtet sich gegen den zunehmenden Nationalismus sowie gegen Intoleranz und Ausgrenzung in Politik und Gesellschaft und erinnert an die hart erkämpften Errungenschaften der liberalen Demokratie. „Nie wieder darf ein Krieg von Europas Boden ausgehen, Wie müssen alles für ein friedliches Zusammenleben tun“, so Oberbürgermeister Manfred Schilder in seiner Ansprache vor Ort. An die Jugendlichen unter den Teilnehmern, Schüler des Vöhlin-Gymnasiums, der Staatlichen Real- und der Wirtschaftsschule, appellierte er, nicht zuletzt über den Schüleraustausch Freundschaften mit anderen jungen Menschen in Europa zu pflegen. „Es geht um das Bekenntnis zu einem ein gemeinsames Wertefundament, das dafür sorgt, dass wir in Frieden miteinander leben“, erklärt Schilder.
Der Werte-Weg erinnert an die wesentlichen Werte, die uns in Europa wichtig sind wie Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", erklärt der Vorsitzende der Europa-Union Burkhard Arnold. Unter Hinweis auf Verfehlungen führender Politiker, die durch die Andorra Papers bekannt wurden, und den nicht ganz freiwilligen Rücktritt des österreichischen Kanzlers Sebastian Kurz im Zuge der Korruptionsaffäre. Die Europäische Grundrechtcharta enthält über das Deutsche Grundgesetz hinaus auch Arbeitnehmerrechte und das Recht auf Datenschutz.
"Es keine Alternative zur Demokratie"
Trotz aller Fehler im System gebe es keine Alternative zur Demokratie, bekräftigt Arnold. Die Abwahl der Regierung Babis in Tschechien zeige, dass die Demokratie funktioniere. Erfreulich sei auch die Verjüngung des Europäischen Parlaments: 210 von 705 Abgeordneten sei jünger als 40 Jahre. „Die Zukunft ist eure, Ihr müsst die Demokratie als etwas Wertvolles erkennen und schützen“, appellierte Arnold an die Schüler. „Nur ein geeintes Europa wird in Zukunft Bedeutung haben.“ Europa müsse stärker werden und mit einer Stimme sprechen.
Die Politologin Dr. Ute Hartenberger, Geschäftsführerin des Landesverbands Bayern der Europa-Union , ermunterte die Schüler, auch kontroverse Meinungen zu Europa zu diskutieren und Probleme anzusprechen. „Europa ist kein Selbstläufer“, gibt die Politologin zu bedenken, die Gemeinschaft fordere auch ihren Tribut und die Entscheidung für das „Mehrgenerationenprojekt“ Europa sei auch oft die für den schwierigeren Weg, abseits von Egoismus und nationalstaatlichen Interessen
Ausführliche Informationen findet man auf www.euwww.eu. Durch den Scan des QR-Codes auf den Info-Tafeln gelangt man direkt auf die Webseite.