Die neue Chefin des Cineplex-Kino in Memmingen: Annemarie Riedle. Foto: Radeck
Memmingen (rad). Das Cineplex-Kino in Memmingen hat eine neue Leitung. Vor kurzem hat Annemarie Riedle die Theaterleitung von Andreas Spitzhüttl übernommen. Wir haben uns mit der neuen Kino-Chefin darüber und über die insbesondere in der Veranstaltungsbranche momentan schwierigen Lage unterhalten.
Ausgerechnet in schwierigen Corona-Zeiten übernimmt die engagiere, langjährige Mitarbeiterin diese verantwortungsvolle Aufgabe. Für ihren Vorgänger die absolut richtige Wahl, denn „meine bisherige Stellvertreterin ist ein „Memminger Kinokind und damit das Beste, was dem Kino passieren kann“, so Spitzhüttl.
Für die engagierte Vollblut-Kinofrau ist es eine gigantische Herausforderung. „Ja, in der Tat, weil viele Dinge momentan einfach nicht vorauszuplanen sind“, erklärt sie. Und verweist beispielsweise auf die nur vage definierten Abstandsregeln, was nur eine sehr bedingte Anzahl an Gästen in die Kinosäle zulässt. Und sie nennt vor allem die großen Filmverleiher, die die Neuvorstellungen hinauszögern, weil einfach die Masse an Kinobesuchern momentan nicht zu erreichen ist.
Die Pandemie hat die Branche mit voller Wucht getroffen, neue Wege müssen gefunden und das Kino „am Leben erhalten“ werden. „Hier hilft uns das Instrument der Kurzarbeit, aber leider waren wir auch gezwungen, unser Personal zu reduzieren“, hofft Riedle, dass dies nur eine vorübergehende Maßnahme ist.
Mit Innovation durch die Krise
„Nach vorn schauen“ heißt die Devise – mit innovativen Konzepten will Riedle „ihr“ Kino durch die Krise manövrieren. „Wir planen spezielle Events mit beliebten Filmklassikern, da ist durchaus Interesse bei den Kinobesuchern vorhanden“, sieht sie hier eine Möglichkeit, das Cineplex trotz der Be- und Einschränkungen wirtschaftlich zu betreiben. Hier ist mit cineamo (eine Wunsch-Event-App für Kino-Besucher und -betreiber) schon eine attraktive Plattform bzw. Zusammenarbeit vorhanden.
Die bislang so gut angenommenen klassischen Veranstaltungen wie die Live-Übertragungen von Opern oder Konzerten sollen weiter angeboten werden, wobei das Cineplex hier natürlich von den entsprechenden Anbietern abhängig ist.
Hoffnung hegt Riedle aber ganz gewaltig auf den 12. November – dann soll der neue James Bond Streifen anlaufen. Ob allerdings die gigantischen Zahlen vom letzten Bond-Film erreicht wird – damals kamen über 6.000 Besucher in der ersten Woche ins Cineplex – scheint momentan eher utopisch.
So bleiben die kleinen Dienstleistungen, mit denen das Cineplex „im Gespräch bleibt“ und seine Kunden zumindest ein wenig Kino-Feeling vermitteln kann: „CineSnacks“ - der Popcorn-Heimdienst – im Umkreis von 15 Kilometern liefern die Cineplex-Mitarbeiter Popcorn und andere Leckereien und vor allem Filme für den perfekten Kino-Abend zu Hause.
