
230 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger erhielten die Bayerische Ehrenamtskarte aus den Händen von Oberbürgermeister Manfred Schilder und Sozialministerin Kerstin Schreyer. Foto: Würth
Memmingen (ew). 230 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger erhielten bei der ersten feierlichen Verleihung der Ehrenamtskarte in der Stadthalle ihre Auszeichnung aus den Händen von Staatsministerin Kerstin Schreyer. Vor der Veranstaltung trug sich die Ministerin ins Goldene Buch der Stadt ein.
Oberbürgermeister Manfred Schilder hob in seiner
Laudatio hervor, dass man das Ehrenamt brauche, damit unser Land funktionieren
kann. An die Ehrenamtlichen gewandt, sagte Schilder: „Sie sind heute hier,
weil Ihr ehrenamtliches Engagement herausragt und Sie anderen ein Vorbild
sind“. Mit dem Empfang wolle er Menschen würdigen, die mit ihrem Wirken das
Rückgrat unserer Gesellschaft seien.
Neben den zahlreich anwesenden Stadträten
begrüßte Schilder auch Vertreter von den Akzeptanzstellen der Ehrenamtskarte, die Vergünstigungen für die Karteninhaber bereitstellen. Der römische Staatsmann Cicero habe
einmal gesagt, „Keine Schuld ist größer als die, Dank zu sagen“, führt Schilder
weiter aus. Ein Ehrenamt benötige viel Kraft, Zeit, Ausdauer und manchmal auch
starke Nerven.
Über zwei Stunden Einsatz täglich
Laut statistischen Angaben wenden Ehrenamtliche über zwei
Stunden täglich für ihr Engagement auf. "Das ist eine Menge Zeit und ich weiß,
dass viele hier im Saal sogar noch viel mehr Zeit und sogar Geld dafür aufwenden.
Die heutige Auszeichnung ist der Versuch, Ihnen die
Anerkennung für diesen Einsatz auszusprechen", so das Stadtoberhaupt. Er sei stolz auf das
Engagement der Memminger Bürgerschaft, das für ein menschliches Miteinander
unerlässlich sei.
Die bayerische Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales,
Kerstin Schreyer, äußerte, sie sei sehr gerne nach Memmingen gekommen, weil das
Ehrenamt sehr wichtig sei. Man könne viele Lebensbereiche der Gesellschaft gar
nicht finanziell abdecken. Sie sagte allen Ehrenamtlichen ein herzliches
"Vergelt´s Gott" für die Zeit, die sie investieren. "Wir können hierzulande sehr
stolz sein, denn in anderen europäischen Staaten kennt man das das Ehrenamt in diesem Ausmaß
gar nicht", so Schreyer. "Diese Kultur, dieses Miteinander schafft einen
Zusammenhalt in der Gesellschaft." Es schade nicht, dass die Politik mit der
Ehrenamtskarte einfach einmal "Danke" sage und zeige, dass es der Gesellschaft etwas wert sei,
dass die ehrenamtlich Tätigen ihre Zeit investieren.
In 88 von 96 Landkreisen und kreisfreien
Städten Bayerns gebe es die Ehrenamtskarte bereits und man sei dabei, die
restlichen Landkreise auch noch dazu zu bewegen. Allerdings hake es noch
besonders an der Landeshauptstadt München, so die Sozialministerin.
140.000 Engagierte bisher ausgezeichnet
140.000
Engagierte habe man bisher mit dieser Karte ausgezeichnet und die Einsetzung
einer Ehrenamtsbeauftragten durch die Bayerische Staatsregierung zeige, wie
wichtig die Politik dieses Thema nehme. Während der Verleihung bei der jeder
einzelne auf die Bühne gerufen wurde, stürmten plötzlich etwa 30 Feuerwehrleute
aus dem Saal. Es hat eine Rauchmelderauslösung gegeben und so mussten die Männer während der Veranstaltung zum Einsatz. Glücklicherweise handelte es sich
um einen Fehlalarm und so waren die meisten von ihnen eine halbe Stunde später wieder
zurück und konnten ihre Karten in Empfang nehmen.