Fürsprecher für verfolgte Christen

Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche besucht Memmingen

veröffentlicht am 20.11.2017

Festlicher Eintrag ins Goldene Buch der Stadt im Rathaus (von links): Bischof Mor Philoxenos Saliba Özmen (Türkei), Bürgermeisterin Margareta Böckh, Bischof Mor Philoxenos Mattias Nayis (Deutschland), Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II. Karim, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Dekan Ludwig Waldmüller, Bischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin (Deutschland), Ehrenbürger Josef Miller Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Er ist das Kirchenoberhaupt einer der ältesten christlichen Kirchen: Moran Mor Ignatius Aphrem II. Karim, Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien und dem ganzen Orient, besuchte die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Memmingen und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II. Karim

„Es ist uns eine große Ehre, Sie im Rathaus begrüßen zu dürfen“, hieß Oberbürgermeister Manfred Schilder den Patriarchen willkommen. Er stellte dem Kirchenoberhaupt Memmingen als Stadt der Ökumene vor, in der zahlreiche christliche Konfessionen und Anhänger verschiedener Religionen in Frieden zusammenleben.

 „Gott beschütze die Bürger von Memmingen“, schrieb Mor Ignatius Aphrem II. ins Goldene Buch der Stadt. Der 52-jährige Patriarch sprach über die Lage der Christen in Syrien und im Irak. „Seit fünf Jahren werden die Christen systematisch verfolgt und ermordet. Ich bitte Sie um Ihr Gebet und Ihre Hilfe“, setzte sich der der hohe geistliche Würdenträger für die verfolgten Christen ein.

Er dankte für die Hilfe in Deutschland für die christlichen Flüchtlinge. „Die deutsche Bevölkerung muss sich nicht vor den christlichen Flüchtlingen fürchten. Wir fordern die Christen auf, die Sprache zu lernen, wo auch immer sie Zuflucht finden, und sich vernünftig zu integrieren, und dabei auch ihre eigene Sprache und Kultur zu bewahren.“ Die syrisch-orthodoxen Christen möchten in ihren Heimatländern bleiben, betonte der Patriarch. „Ich danke den deutschen Kirchen für ihre wertvolle Hilfe.“

In der Pfarrkirche St. Johann Baptist feierte der Patriarch mit zahlreichen Bischöfen, Priestern und hunderten von Gläubigen einen festlichen Gottesdienst.

Katholischen Pfarrkirche überfüllt

Das Kirchenoberhaupt hielt einen Gottesdienst in der restlos überfüllten katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist und trug sich im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt ein. Nach einem Mittagessen im Rathaus fand in der Stadthalle eine Begegnung mit syrisch-orthodoxen Christen aus der ganzen Region statt. Die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Memmingen zählt aktuell 522 Mitglieder.

Info: Mor Ignatius Aphrem II. wurde 2014 in sein Amt gewählt. Der Sitz des Patriarchen ist eigentlich Damaskus in Syrien, aufgrund der gefährlichen Lage im Land wurde der Sitz aber im Jahr 2012 vorübergehend nach Beirut/ Libanon verlegt. Der Patriarch wirkte als Priester in Syrien und Großbritannien und war mehrere Jahre Erzbischof in den Vereinigten Staaten von Amerika. Als Patriarch besucht er viele Diözesen weltweit und sorgt sich um verfolgte Christen. Im vergangenen Jahr wurde ein Anschlag auf ihn verübt, den er unverletzt überlebte. Drei Personenschützer verloren damals ihr Leben. Bei seinem Besuch in Memmingen waren zahlreiche Personenschützer im Einsatz.