Fliegende Intensivstation landet erstmals in Memmingen

A310 der Bundeswehr bislang größtes Flugzeug am Airport

veröffentlicht am 08.10.2020

Erstmals in Memmingen gelandet: Ein Airbus A310 der Bundeswehr, der verletzte Soldaten aus der Ukraine an Bord hatte. Bild: Tom Engel

Memmingerberg (dl). Das gabs am Flughafen Memmingen bislang noch nicht: Mit dem Airbus A310 der Bundeswehr landete dort das bisher größte Flugzeug in Memmingerberg. Die "fliegende Intensivstation" spielt eine bedeutende Rolle in der weltweiten Rettungskette der Luftwaffe.

An Bord des Airbus befanden sich acht schwer verletzte ukrainische Soldaten, die zur weiteren Behandlung ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht wurden. Die „August Euler“ ist mit einer Spannweite von fast 44 Metern und einer Länge von über 46 Metern sowie einem Maximalgewicht von 157 Tonnen das größte Flugzeug, das bisher in Memmingen gelandet ist. Der Airbus A310 MedEvac gilt als fliegende Intensivstation und ist nach modernsten Standards der Intensivmedizin ausgestattet. Er kann neben sechs Intensivpatienten weitere 38 Menschen liegend transportieren und gilt in der Bundeswehr als wichtiges Glied einer weltweiten Rettungskette zur Versorgung und Evakuierung verletzter oder kranker Soldaten, in der auch das Bundeswehrkrankenhaus in Ulm eine wichtige Rolle spielt. Wenige Stunden später landete mit dem Airbus A400M, dem neuen Transportflugzeug der Bundeswehr, eine weitere zur Intensivstation umgebaute Maschine in Memmingen. Sie kam aus Lissabon und hatte ebenfalls künftige Patienten des Bundeswehrkrankenhauses in Ulm an Bord.

Für Allgäu Airport Bereichsleiter Aviation Marcel Schütz unterstreicht der aufwendige Einsatz der Bundeswehr, die die verletzten Soldaten in einem gesicherten Konvoi vom Flugplatz nach Ulm brachte, dessen Bedeutung als Teil der Verkehrsinfrastruktur. „Auch in Zeiten des Lockdowns“, so Schütz, „hatten wir immer für Rettungs- und Hilfsflüge geöffnet und konnten so wichtige Beiträge zur Versorgung leisten.“ Gerade das Bundeswehrkrankenhaus in Ulm nutze den Flughafen regelmäßig als idealen Standort für medizinisch bedingte Flüge. Aber auch andere Organisationen, die Polizei sowie das Militär griffen gerne auf die vorhandene Infrastruktur zurück. „Wir werden“, so Schütz, „auch in schwierigen Zeiten weiter das Unsere tun.“

Als Anfang April auch in Memmingen der zivile Flugverkehr weitgehend ruhte, wurde der Flughafen trotzdem in Betrieb gehalten. Regelmäßige Linienflüge, Hilfs- und Rettungsflüge, Organtransporte oder der Betrieb von Businessjets unterstreichen die Rolle des Flughafens als Teil der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur.