„Gesundheits- und Coronagipfel“ im Kaminwerk

Jens Spahn und Klaus Holetschek zu Gast bei Stephan Stracke

veröffentlicht am 21.09.2021

Jens Spahn (Mitte) und Klaus Holetschek waren zu Gast bei Stephan Stracke (links). Foto: Wolfgang Radeck

Memmingen (rad). Eigentlich war es eine Wahlkampfveranstaltung für den Allgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke. Der hatte zu einem „Gesundheitsgipfel“ mit Jens Spahn, dem Bundesgesundheitsminister, und seinem bayerischen Kollegen Klaus Holetschek geladen.

Rund 100 Gäste sind ins Memminger Kaminwerk gekommen, um vor allem aktuelle Informationen insbesondere rund um die Pandemie und das Impfen zu erfahren. „Mehr Lockerungen sind möglich“, macht Spahn Werbung für das Impfen und erklärt, dass „man damit vor allem die besonders Gefährdeten schützt“.

Er zog ein kurzes Fazit der bislang 18 Monate dauernden Pandemie und verkündete, dass „wir immer in der Lage waren, Patienten zu behandeln“. Im Gegensatz zu anderen Nationen, denen Deutschland ausgeholfen habe. Weil Deutschland auch den entsprechenden (finanziellen) Spielraum hat, konnte auch die Wirtschaft durch Finanzhilfen gestützt werden. – „Weil in den Jahren zuvor eben keine Schulden angehäuft und solide gewirtschaftet wurde.“ Was dann auch wieder ein Ausflug in den Wahlkampf war.

Impfungen seien überhaupt eine der größten Errungenschaften der Menschheit, fuhr er fort und verwies auf ausgerottete Krankheiten wie Kinderlähmung etc. Sicher und hochwirksam seien auch die innovativen Impfstoffe gegen Corona, will der Minister Bedenken ausräumen. „Wir befinden uns in der vierten Welle, aber auch auf dem Weg heraus. Dank der Impfungen, die natürlich freiwillig bleiben müssen. Freiheit heißt aber nicht, dass jeder macht, was er will. Sondern mit der Freiheit besteht auch die Verantwortung für die Gesellschaft“, spricht Spahn deutlich die bislang noch nicht geimpften Menschen an und führt aus, dass die Tests (auch für Jugendliche) künftig nicht mehr kostenfrei und der Allgemeinheit aufzubürden seien.

Keine Antwort hatte er allerdings auf die Nachfrage der Lokalen, wie er dies den 20 bis 25 Prozent der ungeimpften bzw. impfkritischen Wähler, auf deren Stimmen er durchaus Wert legt, plausibel machen wolle.

„Wir wollen in eine verantwortliche Normalität zurück“, betonte Spahn und unterstrich, dass man dies mit „3G“ erreichen möchte. Aber die Impfungen müssten dennoch vorangetrieben werden, denn „Impfen schützt zwar nicht vor Infektionen, aber vor schweren Krankheitsverläufen“. In diese Kerbe schlug auch Klaus Holetschek, der sagte, dass die Menschen motiviert werden und die Impfungen weiter vorangetrieben werden müssen.