„Grünes Licht“ für Bau am ehemaligen „Kempter Hof“

Mehrfamilienhaus kann unter Auflagen gebaut werden

veröffentlicht am 12.08.2020

"Der Kempter Hof" ist Geschichte, auf dem Gelände kann nun ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten errichtet werden. Fotos: Radeck

Memmingen (dl). Auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte Kempter Hof kann das geplante Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten nun gebaut werden. Dies hat der Stadtrat nun in einer Sondersitzung entschieden.

Nach langen Diskussionen wurde das Baugesuch mit 18 zu 9 Stimmen genehmigt, schon seit 2016 beschäftigt das Bauvorhaben die Stadt Memmingen.

Vorausgegangen war dem Stadtratsplenum eine Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses am 21. Juli 2020, bei der der Bauplanung mit einer Mehrheit von nur acht zu sieben Stimmen zugestimmt wurde. Mehr als ein Drittel der stimmberechtigten Ausschussmitglieder beantragt aber aufgrund der engen Abstimmung fristgerecht eine Nachprüfung durch den Stadtrat.

Bei der Sondersitzung wurde nun ein neuer Bauplan zur Abstimmung vorgelegt. Dieser reagierte dabei auf wesentliche Kritikpunkte, vor allem die Befürchtung, dass der alte Baumbestand durch die geplanten Stellplatzmöglichkeiten im östlichen Grundstücksbereich Schaden nehmen könnte sowie der Überschneidung des Schulweges von der Bushaltestelle zur Reichshainschule mit der Grundstückseinfahrt. Durch diese Wegkreuzung wäre die Schulwegsicherheit der Kinder nicht gewährleistet gewesen. Deswegen hatte der Bauausschuss dem Antrag seine Zustimmung verwehrt.

Unter Auflagen dürfen drei der insgesamt sieben Bäume gefällt werden

In der Änderung ist nun das Gebäude leicht nach Norden verschoben und die PKW-Erschließung von der Nord- auf die Südseite verlegt worden, dadurch gibt es keine Überschneidung mehr mit dem Schulweg. Zudem sieht der neue Plan sechs Stellplätze auf dem Grundstück vor, die den Baumbestand nicht gefährden und so nur noch sechs Stellplätze abzulösen wären.

Das städtische Gartenbauamt und die Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege haben der Fällung von drei der insgesamt sieben Bäume unter hohen Auflagen zugestimmt. Wie etwa eine ökologische Baubegleitung durch ein Fachbüro. Grundsätzlich musste hierbei der Naturschutz mit dem Eigentumsrecht in Einklang gebracht werden.

Dem Bauantrag Tektur Nummer 2 stimmten nach kontroverser Diskussion 18 der 27 anwesenden Stadträtinnen und Stadträte zu. Vorher war ein weiterführender Antrag auf die Überprüfung des Projekts durch den Gestaltungsbeirat mit 10 zu 17 Stimmen abgelehnt worden.