Große Verluste wegen Gaspreiserhöhung

Stadtrat genehmigt Wirtschaftsplan der Stadtwerke

veröffentlicht am 28.04.2022

Rund 92.000 Euro wurden im vergangenen Jahr in Memmingens Parkhäusern erwirtschaftet. Archivfoto: dl

Memmingen (dl). „Nach dem Verlustjahr 2021 soll 2022 das Jahr der Konsolidierung werden“, gab Peter Domaschke, Leiter der Stadtwerke, in der Haushaltssitzung des Memminger Stadtrats das Ziel für das Haushaltsjahr 2022 an. „Nach dreimaliger Preisanpassung aufgrund der extremen Gaspreisentwicklung an den Börsen gehen wir für das zweite Halbjahr 2022 von kostendeckenden und wettbewerbsfähigen Tarifen aus.“

Der Wirtschaftsplan der Stadtwerke Memmingen, der für das Jahr 2022 einen Gewinn von 1,1 Millionen Euro vorsieht, wurde vom Stadtrat bei fünf Gegenstimmen genehmigt.

Nachdem 2021 und 2022 innerhalb weniger Monate die Gaseinkaufspreise von rund drei Cent pro Kilowattstunde auf 20 Cent gestiegen sind und Tarifanpassungen aufgrund gesetzlicher Regelungen erst mit Verzögerung erfolgen konnten, musste 2021 erstmals ein deutlicher Verlust in Höhe von 3,7 Millionen Euro in Kauf genommen werden. Für 2022 wird in der Sparte Gas ein vorsichtiger Gewinn von rund 560.000 Euro angesetzt (Im Vergleich dazu: 2020 gab es einen Gewinn von 2,6 Mio Euro).

Rund 460.000 Euro werden im Bereich der Wasserversorgung erwirtschaftet und rund 92.000 Euro in den Parkhäusern. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 hat sich die Zahl der Kurzparker stark reduziert (2020: minus 200.000; 2021: minus 28.000), jedoch konnten mehr Dauerparkplätze vermietet werden. Durch alternative Energieerzeugung werden 28.000 Euro erwirtschaftet (2021: 15.000 Euro)

Geplant werden für 2022 Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro, erklärte Domaschke. Eine Million Euro für die Gasversorgung und zwei Millionen Euro für den geplanten Bau des Kombibads. „Bei der Finanzplanung zeigt es sich, dass die Finanzierung des Bades bereits vor Inbetriebnahme erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Belastungen mit sich bringt. In den folgenden vier Jahren sind nach jetzigem Stand Darlehen in Höhe von 20 Millionen aufzunehmen“, erklärte Domaschke.