Heimatstunde anstatt Fischertag

Gelungener "Coronakompromiss" an der Grimmelschanze

veröffentlicht am 25.07.2021

Der Fischertag fiel auch heuer aus - Stadtbüttel Gottfried Voigt hat bei der Heimatstunde entsprechend den "Nicht-Fischertag" ausgerufen. Fotos: Michael Geiger

Memmingen (mg). Für den erneut pandemiebedingten Ausfall des Fischertags hat der Fischertagsverein mit einer Heimatstunde auf der Grimmelschanze zumindest für eine kleine Alternative gesorgt - ein Ersatz konnte es trotz des immensen Einsatzes aller Beteiligten nicht sein.

Bei bestem Wetter eröffneten die Trommlerbuben die Veranstaltung. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand Michael Ruppert betraten Stadtbüttel Gottfried Voigt und die Stadtgarde die Bühne. Mit lauter Stimme verkündigte Voigt: „Der OB und der Rat der Freien Reichstadt Memmingen haben beschlossen, dass der Fischertag auch heuer nicht stattfindet. „Es ist heute ausnahmsweise erlaubt, mit seinem Bären noch vor dem Fischerspruch an den Bach zu laufen“, bemerkte er. „Verboten ist es aber, in den Bach zu jucken. Außerdem hätte des eh keinen Sinn, denn die Fische sind ja sowieso nimmer da,“ gab er schmunzelnd bekannt. Seine Bitte an das Publikum: „Geht zum Impfen, denn ich möchte keinen Lockdown mehr, oder wie‘s auf Schwäbisch heißt: „a saumäßig fade Zeit“. Alle Wirtschaften seien geschlossen und man müsse sein Bier ganz alleine trinken, was keinen Spaß mache, fügte er zum Schluss seiner Rede an.

Mit lautem „Höööööö“ betrat Oberbürgermeister Manfred Schilder zu einem Grußwort die Bühne. „Was wir heute erleben dürfen, ist großartig. Ich freue mich aus tiefstem Herzen, dass wir wenigstens so etwas wie ein Fischertagsgefühl haben. Ich wünsche mir einfach, das wir nächstes Jahr wieder einen richtigen Fischertag haben, mit oder ohne Weiber, werden wir sehen“, sagte das Stadtoberhaupt.

Stadtgarde im Homegarding

Dann war es Zeit für einen weiteren Höhepunkt. Da sich die Stadtgarde im „Homegarding“ befindet, wurde den knapp 300 Besuchern das tägliche Workout der „strammsten Truppe der Welt“ gezeigt. Von Situps (mit Wiener und Brezen) bis Gewehrrobic, (Dehnübungen mit dem Gewehr) wurden alle Körperteile trainiert. Begleitet von Trommeln, welche den Takt vorgaben, kam so mancher Gardist bei schönstem Sonnenschein ins Schwitzen. Unter lautem Beifall stellte die Truppe unter Beweis, dass sie nächstes Jahr topfit beim traditionellen Heimatfest sein werden.

Oberfischer Jürgen Kolb nahm beim traditionellen Fischerspruch das kulturelle und politische Geschehen mit bissigem Humor aufs Korn und erhielt dafür viel Beifall.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Musikkapelle Heimertingen. Die meisten Besucher waren sich nach der gut 90-minütigen Veranstaltung einig: 2022 braucht es wieder einen richtigen Fischertag, mit allem was dazugehört.