"INTEGRA mensch" - Arbeiten, wo alle arbeiten

veröffentlicht am 27.05.2012

Das Bild zeigt von links Marie-Luise Breitfeld, Benjamin Bolle, Thomas Ossmann, Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber, Susanne Zingler, Wolfgang Beuchel (Geschäftsführer Unterallgäuer Werkstätten), Franziska Zöttler, Mindelheims Bürgermeister Dr. Stefan Winter, Jutta Maier Vorsitzende Lebenshilfe, Hans-Joachim Weirather und Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Foto: jmg

Memmingen (jmg): "INTEGRA mensch", so heißt ein Projekt der Lebenshilfe und der Unterallgäuer Werkstätten. Durch gezielte Mßnahmen soll behindertem Menschen der Einstieg in den normalen Arbeitsmarkt und damit die weitere Integration in die Normalität des Lebens erleichtern. Über den aktuellen Stand der Bemühungen und die weiteren Ziele des Projekts wurde jüngst in der Memminger Stadthalle informiert.

Die Beschäftigung in den Unterallgäuer Werkstätten ist eine große Hilfe für die Betroffenen. Eingebunden und akzeptiert in einer vertrauten Umgebung können sie, je nach Schwere ihrer Beeinträchtigung, Arbeiten verrichten an denen sie Spass haben und die in der Gesellschaft die wichtige Akzeptanz finden.

"Arbeiten wo andere auch arbeiten" erklärt Marie-Luise Breitfeld, Leiterin von "INTEGRA mensch" in Memmingen das Projekt, in dem erfolgreich versucht wird, behinderte Menschen in den normalen Arbeitsmarkt einzugliedern . Vier Bewerber sind bereits erfolgreich vermittelt worden. Dabei handelt es sich nicht um Kurzzeitarbeitsverhältnisse zur Überbrückung von Auftragsspitzen, sondern um unbefristete Arbeitsverhältnisse. So beispielsweise Thomas Ossmann, der bei der Firma Stetter eine Stelle gefunden hat, sagt: "Ich bin sehr glücklich über meinen neuen Arbeitsplatz. Ich werde akzeptiert und habe viele nette Kollegen". Wobei auch das Unternehmen lobende Worte über den neuen Mitarbeiter Ossmann findet. "Er ist sehr zuverlässig und kam noch nie zu spät". Eine ähnliche Erfolgsstory können mit Susanne Zingler (Ideenfabrik), Frannziska Zöttler (Mittelschule in Mindelheim) und Benjamin Bolle (Christ Elektronik) erzählen, die mit ihrer Situation sehr glücklich und froh sind, diese Möglichkeiten erhalten zu haben.

Es genügt nicht, barrierefreie Wohnverhältnisse für Behinderte zu schaffen. Die Teilnahme am „normalen Leben“ der Gesellschaft erst macht es aus. Und eben die Integration am externen Arbeitsmarkt. Unternehmen sowie kommunale Behörden erkennen zunehmend, dass es eine Bereicherung für ihren Betrieb sein kann Menschen mit gewissen Beeinträchtigungen zu beschäftigen. Vielversprechende Ansätze solcher Beschäftigungsverhältnisse stimmen hoffnungsfroh. Ferdinand Schäffler, Management und Unternehmensberatung der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der contec GmbH sagte: "Es muss gelingen, im Zuge der Umsetzung des Inklusionsgedankens, den Behinderten "Arbeiten, Wohnen und Freizeit, wo andere das auch tun" zu ermöglichen.

Die Gesellschaft soll jeden in seiner Individualität akzeptieren. Aber dafür sind Menschen notwendig die sich dafür begeistern. Landrat Hans-Joachim Weirather: "Es ist ein Mehrwert und kein Gnadenakt, der durch das Projekt "INTEGRA mensch" geschaffen wurde. Unternehmen seien auch zunehmend bereit und zeigten sich offener für dieses Thema.