Katastrophen-Szenario an der Günz

160 Einsatzkräfte übten den Ernstfall

veröffentlicht am 03.12.2019

Das Technische Hilfswerk (THW) stützt mit Sandsäcken den Damm an der Günz - gesichert von Helfern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Hier droht der Damm zu brechen - so sieht es das Übungsszenario bei der Katastrophenschutz-Übung. des Landratsamts vor. Fotos: Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Unterallgäu (dl). Der Landkreis Unterallgäu hat jüngst eine Katastrophenschutz-Übung durchgeführt. 160 Einsatzkräfte probten dabei den Ernstfall, in diesem Fall ein Hochwasser wie im Jahr 2002. Die Verantwortlichen sahen eine gute Zusammenarbeit der Rettungsdienste, aber auch Verbesserungsmöglichkeiten.

Dies war das Szenario der Übung:

Es regnet stark im Unterallgäu. Bei Babenhausen droht der Damm an der Günz zu brechen. Ein Baum im Wasser sorgt für eine besonders dramatische Lage. Möglicherweise muss ein Teil des Ortes evakuiert werden. Als die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) den Damm sichern, werden plötzlich zwei Helfer vermisst. Es wird eine Suche eingeleitet.

160 Kräfte im Einsatz

160 Einsatzkräfte probten den Ernstfall. Ausgangssituation war ein Hochwasser, wie es sich 2002 im Unterallgäu ereignete. Im Einsatz waren die Feuerwehren Babenhausen, Winterrieden, Klosterbeuren, Benningen, Bad Wörishofen und Mindelheim, das THW, die DLRG, die Wasserwacht, die Polizei, das Rote Kreuz (BRK) und das Landratsamt.

Geübt wurde bei Babenhausen, in Krumbach und in Mindelheim. Übungsschwerpunkt war die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen vor Ort in Babenhausen und das Zusammenspiel der integrierten Leitstelle Donau-Iller in Krumbach sowie der Kreiseinsatzzentrale Unterallgäu und der Führungsgruppe Katastrophenschutz in Mindelheim.

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz übernahm im Landratsamt die Gesamtkoordination der Lage. Von hier aus wurde der Katastrophenfall ausgerufen - zumindest für die Übung.

Die Kreiseinsatzzentrale im Mindelheimer Feuerwehrhaus kommuniziert mit den Einsatzkräften, der integrierten Leitstelle und der Führungsgruppe im Landratsamt. Sie ist eine wichtige Schnittstelle im Katastrophenfall. Die Federführung der Übung hatte die Führungsgruppe im Landratsamt. Sie übernimmt im Katastrophenfall die Gesamtkoordination der Lage.

Gute Zusammenarbeit und Verbesserungsmöglichkeiten

„Die Kommunikation ist im Katastrophenfall immens wichtig“, sagt Hubert Stolp vom Sachgebiet Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, das die Übung organisiert hat. „Die Übung hat gezeigt: Unsere Rettungsdienste arbeiten gut zusammen und die Kommunikation funktioniert. Es gibt aber noch Verbesserungsmöglichkeiten.“ Bei Nachbesprechungen werden in den nächsten Tagen Probleme diskutiert und Lösungen erarbeitet. Es sei bewusst ein Hochwasserszenario wie 2002 geübt worden, um Schwierigkeiten, die es damals gab, zu beheben, so Stolp.