"Kritische Stimmen werden ignoriert"

Demonstranten fordern Rückkehr zu Selbstverantwortung und Entscheidungsfreiheit

veröffentlicht am 26.01.2022

Großen Beifall gab es für die Redner des Organisationsteams von "Memmingen leuchtet" und weitere Bürger, die ihre Beiträge lieferten, auch am vergangenen Montag auf dem Schrannenplatz. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Angesichts der drohenden Impfpflicht versammelten sich am Montagabend unter dem Motto "Memmingen leuchtet" wieder an die 600 Menschen auf dem Schrannenplatz, um - nicht zuletzt angesichts der erfahrungsgemäß harmlosen Symptome der Omikron-Variante - gegen die zunehmend als Ausdruck reiner Willkür empfundenen Coronamaßnahmen einer als übergriffig empfundenen Bundesregierung zu demonstrieren. Die Kundgebung verlief wie immer friedlich und ohne Zwischenfälle.

„Es gibt Momente, in denen Ungehorsam eine Pflicht sein kann“, unter dem Beifall der Demonstranten auf dem Schrannenplatz liefert die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel mit ihrer über Lautsprecher übertragenen Aufforderung zum Widerstand schlagkräftige Argumente. Nach Artikel 20, Abs. 4 des Grundgesetzes ist es das Recht eines jeden Deutschen, gegen jeden Widerstand zu leisten, der es unternimmt, die freiheitliche Grundordnung zu beseitigen, "wenn andere Abhilfe nicht möglich ist". (Das Zitat stammt aus einer Ansprache Merkels zum Gedenken an den Widerstand in der NS-Zeit, Anm. der Red..)

Es gelte Anstand und Menschlichkeit zu bewahren, so Merkel weiter, "indem man sich gegen einen Befehl, den Druck von Vorgesetzten und der Masse auflehnt und gegenhält“. Dafür gehen derzeit in Deutschland Hunderttausende von Menschen auf die Straße, weitestgehend ignoriert von den sogeannten Mainstream-Medien und Teilen der Politik. Unter ihnen befindet sich mittlerweile auch eine wachsende Zahl von Geimpften, die sich, angesichts der geringen Wirksamkeit der Impfstoffe, gegen ein "Dauer-Abo" der probatorischen Pharma-Erzeugnisse wehrt.

"Aus der Mitte der Gesellschaft"

„Was bedeutet heutzutage Mut, in einer Zeit, in der es für Fügsamkeit Belohnungen gibt und Grundrechte als bedingtes Privileg gewährt werden?“, fragt die ebenfalls zum Orga-Team gehörende Anja Haug. „Widersetzt man sich, drohen Strafen wie Ausgrenzung, Schikane, Kündigungen, Verurteilungen und Geldstrafen." Haug hat viele Fragen mitgebracht, die, wie sie betont, keineswegs von einer radikalisierten Randgruppe kommen, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. „Warum wird von der Regierung behauptet, dass die Impfung ein notwendiger Schutz ist, wenn bewiesen ist, dass die Impfstoffe die Übertragung nicht verhindern? Warum sollten wir uns etwas injizieren lassen, obwohl zugegeben wurde, dass diese Impfstoffe nicht so gut wirken wie versprochen - und warum sollten wir glauben, dass wir umso mehr davon nehmen sollten, je weniger etwas wirkt?“ Und: „Warum werden kritische Stimmen ignoriert und Menschen, die Eigenverantwortung übernehmen, diskriminiert?“

"Das Immunsystem einer kranken Gesellschaft“

Das Volk befände sich in einem Zustand künstlich erzeugter Verwirrung, sei verängstigt und moralisch destabilisiert, so Haug, angesichts von Coronamaßnahmen, die immer weniger nachvollziehbar sind, teilweise nicht für alle gelten und damit Ausdruck reiner Willkür sind. „Wir, der Widerstand, sind das Immunsystem einer kranken Gesellschaft“, so Haug. Unter dem Applaus der Zuhörer ruft sie dazu auf, „sich für den Mut zu entscheiden“ und den gesunden Menschenverstand endlich zu seinem Recht kommen zu lassen. Denn das erklärte Ziel der Proteste ist eine Rückkehr zu Selbstverantwortung und Entscheidungsfreiheit.

„Es ist das erste Mal, dass Leute angegriffen werden, die ein Medikament nicht nehmen wollen, das nicht wirkt." Helge Salzburg kommt gerade aus Brüssel, wo am Tag zuvor an die 50.000 Menschen demonstriert haben. „Wir stehen hier für ein friedliches, freies Leben nicht zuletzt für unsere Enkel, „die Generation Maske“. Eine Impfpflicht verstieße gegen des Recht der Unversehrtheit des eigenen Körpers, „und ich bestehe auf dieses Recht“, so Salzburg unter lautem Applaus der Zuschauer.

„Schlimme wirtschaftliche und psychosoziale Folgen“

Jörg Tomasini erinnert in seiner Rede an die „schlimmen wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen“ der Maßnahmen und verurteilt „die eskalierenden Repressalien gegenüber einer überwiegend gesunden Minderheit von Ungeimpften“. Jedem Heranwachsenden würde erbarmungslos eingebläut, „dass nur der in unserer Gesellschaft weiterkommt, der sich anpasst, funktioniert und der sich an alle Regeln des Systems hält“.

Dann bringt er noch einige Fakten und Zahlen auf den Tisch: „Im Frühjahr 2020 haben 1.200 Krankhäuser und 48.300 Arztpraxen 410.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt." (Quelle: Handelsblatt, Anm. der Red.) "Eigentlich müsste ein großer Fundus an Pflegekräften zur Verfügung stehen, die man durch eine Fortbildung für Intensivpflege qualifizieren könnte“, so Tomasini. „Wir leben in einem System der gewollten Verantwortungslosigkeit“, lautet sein Fazit.