Auf den Spuren starker Memminger Frauen

Ausstellung zum 25. Jubiläum der Frauengeschichtswerkstatt

veröffentlicht am 19.07.2019

Eine der starken der Ausstellung porträtierten Frauen ist die 1951 in Memmingen geborene Modedesignerin Gabriele Strehle. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as/dl). Im Memminger Stadtmuseum ist noch bis 3. November die Ausstellung „Memmingerinnen – 25 Jahre Frauengeschichtswerksatt Memmingen e.V.“ zu sehen. Über drei Etagen verteilt werden 63 Frauengeschichten gezeigt, die „exemplarisch für viele weitere großartige Frauen und ihre Geschichte stehen“, wie Ute Perlitz, Leiterin des Stadtmuseums und 1. Vorsitzende der Frauengeschichtswerkstatt (FGW), in ihrer Begrüßung bei der Ausstellungseröffnung sagte.

Als Gastrednerin sprach die Kulturwissenschaftlerin Dr. Annegret Braun über den gesellschaftlichen Wandel der Frauenrolle. So dürfen Frauen erst seit 100 Jahren wählen, gesetzlich verankert ist die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern seit 1949. Bis Frauen jedoch autonom über ihre Lebensgestaltung entscheiden konnten, war es noch ein weiter Weg: Bis 1973 waren Frauen auf die Hausfrauenrolle beschränkt. Wollten sie dennoch arbeiten, war der Ehemann jederzeit berechtigt, ihre Stelle zu kündigen, wenn er fand, dass seine Frau den Haushalt vernachlässigte.

Dr. Braun bedauerte, dass trotz Emanzipation bis heute keine faktische Gleichberechtigung erreicht wurde, da Kindererziehung und Haushalt weiterhin vor allem Domänen der Frau sind. Dennoch habe es schon immer - auch in und um Memmingen - Frauen gegeben, die trotz aller Widerstände ihren eigene Weg gegangen sind

Aus „eigener Kraft“ geschafft

Die bislang von der FGW veröffentlichten Bände. Foto: Sonnleitner

Die Lebenswege solche starker Frauen wurden von der Memminger Frauengeschichtswerkstatt recherchiert und porträtiert und in der Ausstellung gemeinsam mit dem Stadtmuseum Memmingen in Szene gesetzt. Die erste Memminger Stadträtin, die erste Unternehmerin, Schriftstellerinnen und Dichterinnen: In Themengruppen dargestellt finden sich Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Migrantinnen, Autorinnen, Modemacherinnen, Jüdinnen und Frauen, die es aus „eigener Kraft“ geschafft haben.

Maria Rieger ist nur eine von vielen und doch wurde ihr mit ihrer Bar ein spezieller Raum gewidmet, da ihre Geschichte es aus den Büchern der FGW in die Hallen des Landestheaters Schwaben geschafft hat.

Zusätzlich zu vielen Ausstellungsstücken wird die Schau durch Medien-, Hör-, Lese- und Spielstationen zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Musikalisch untermalt wurde der Abend zum Thema passend von den originellen Songs des spritzigen Frauen-A-cappella-Quartetts „LaBoom“.

Weitere Informationen zu dem umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung gibt es unter www.memmingen.de/stadtmuseum

Die Ausstellung im Stadtmuseum im Hermansbau, Zangmeisterstraße 8 (Eingang Hermansgasse), ist noch bis 3. November Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kontakt unter Telefon 08331/ 850 -134, E-Mail: stadtmuseum@memmingen.de

Gemeinsam mit dem Stadtmuseum präsentieren die ehemaligen und aktiven Frauen der Frauengeschichtswerkstatt ihre Arbeit. Foto: V. Weyrauch / Pressestelle Stadt Memmingen