Maskenpflicht für Grundschüler nun auch im Unterallgäu

Landrat Alex Eder: „Unser Modell wäre ausgewogener“

veröffentlicht am 06.11.2020

Landrat Alex Eder hatte entschieden, dass Unterallgäuer Grundschüler im Unterricht keine Masken tragen müssen, doch nun muss er zugunsten eines schwabenweit einheitlichen Vorgehens einlenken. Symbolfoto: Pedro Wroclaw/ pixabay

Unterallgäu. Auch an Grundschulen im Unterallgäu wird ab Dienstag eine Maskenpflicht gelten. Das ist das Resultat eines Telefonats zwischen Landrat Alex Eder und Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner. „Es war ein sehr gutes Gespräch“, sagt Landrat Eder, „auch wenn wir nicht der gleichen Meinung sind.“

So hat Eder in dem Telefonat angekündigt, eine Erneuerung der Unterallgäuer Allgemeinverfügung, die am Montag ausläuft, zu beantragen. Der Regierungspräsident hingegen hat signalisiert, die Regierung werde die neue Allgemeinverfügung auf Basis der neuen Rechtsgrundlage, der achten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, ablehnen - und damit wird ab Dienstag die Maskenpflicht auch an Unterallgäuer Grundschulen gelten.

Schwabenweit einheitliches Vorgehen

Eder dazu: „Ich habe dafür Verständnis, dass der Regierungspräsident sich ein schwabenweit einheitliches Vorgehen wünscht. Außerdem wurden die Vorgaben der Staatsregierung dazu zuletzt immer deutlicher.“ Er halte dennoch das Unterallgäuer Modell für ausgewogener: „Mir wäre es ja nur darum gegangen, unter bestimmten Umständen die Grundschüler von der Maskenpflicht zu entbinden - nämlich, wenn die Schüler am Platz sitzen, neben einem festen Sitznachbarn, mit Abständen zu den anderen Sitzpaaren - analog der Regelung, dass sich zwei Hausstände ja treffen dürfen.“ Doch diesen Sonderweg wird das Unterallgäu nicht gehen können.

"Mit gesundem Menschenverstand und Fingerspitzengefühl"

Eder appelliert jetzt an die Lehrer: „Setzen Sie die Hygieneregeln mit gesundem Menschenverstand und Fingerspitzengefühl um. Mit etwas Fantasie können Sie den Schülern die Situation erleichtern und sich dennoch an alle Vorgaben halten.“ Als Beispiel nennt Eder die Möglichkeit, im Unterricht auch mal raus an die frische Luft zu gehen.