Memmingen wird „Smart City“

Mit „Digitalem Zwilling“ auf dem Weg in die Zukunft

veröffentlicht am 01.12.2022

Das 3D-Modell des "Digitalen Zwillings" für Memmingen. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Kein Science Fiction, sondern Wirklichkeit. Memmingen soll „Smart City“ werden. Dafür werden ein Sensor-Netzwerk und Kameras an mehreren Plätzen der Innenstadt angebracht, um unter anderem Fußgänger und Fahrzeuge zu zählen und diese an den „Digitalen Zwilling“, ein dreidimensionales Stadtmodell, zu senden. Auf Grundlage dieser Daten soll die Attraktivität der Stadt sukzessive verbessert werden.

Deutschlandweit sind Städte und Landkreise derzeit dabei Digitale Zwillinge und Sensor-Netzwerke aufzubauen. Auch Memmingen will diesen Weg in die Zukunft gehen und einen Einstieg in das Thema „Smart City“ wagen. Die geplanten Anwendungen dienen der Verwaltung vorerst als Testfeld. Bis Mitte 2023 soll der Ausbau abgeschlossen sein.

Im Rahmen des REACT-EU-Förderprogramms für Innenstädte ist ein Sensor-Netzwerk vorgesehen, welches strahlungsarm und möglichst wartungsfrei Umwelt- und Verkehrsinformationen von Sensoren an den Digitalen Zwilling, ein dreidimensionales Stadtmodell, sendet. Bisher wurde ein LoRaWAN Netzwerk (Long Range Wide Area Network) über die Altstadt gespannt sowie Temperatursensoren montiert. Ebenso gibt es nun eine innerstädtische Wetterstation welche Windrichtung, Feinstaub oder den Tagesniederschlag dokumentiert.

Demnächst werden an mehreren Plätzen Kameras montiert. Diese sollen Fußgänger und Fahrzeuge zählen. In der Zukunft soll durch Baumaßnahmen der Verkehr in der Innenstadt reduziert werden sowie das Parkleitsystem verbessert werden, dabei sollen diese Erhebungen helfen. Analog können über die Messung der Passantenfrequenz Rückschlüsse auf die Attraktivität der Fußgängerzone gezogen werden.

Wichtig ist der Stadt hierbei der Datenschutz. Es werden keinerlei Bilddaten gespeichert bzw. personenbezogene Informationen oder Fahrzeug-Kennzeichen ausgewertet. Die Kamera erkennt nur ein Objekt und die Bewegungsrichtung. Diese statistische Information wird abgespeichert und das Bild noch in der Auswerteeinheit gelöscht. Gesendet wird anschließend nur eine numerische Information.