Memminger Chefarzt wird Krankenhauskoordinator

Notfallklinik-Leiter Grashey soll Überlastungen verhindern

veröffentlicht am 09.11.2020

Der Chefarzt der Notfallklinik am Klinikum Memmingen, Dr. Rupert Grashey, ist zum „Ärztlichen Leiter Krankenhauskoordinierung“ für die Region Donau-Iller ernannt worden. Er soll künftig die Patientenströme steuern. Foto: Koch / Klinikum Memmingen

Memmingen (dl). Er ist künftig für die Steuerung der Patientenströme im Kampf gegen die Corona-Pandemie zuständig: Dr. Rupert Grashey, der Chefarzt der Notfallklinik am Klinikum Memmingen. Grashey ist im Rahmen einer Allgemeinverfügung der Bayerischen Staatsregierung (vom 2. November) zum „Ärztlichen Leiter Krankenhauskoordinierung“ für den Zweckverband Donau Iller (Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, kurz ZRF) bestellt worden.

Der sogenannte Ärztliche Leiter Krankenhauskoordinierung ist im jeweiligen Zweckverband zur Steuerung der Patientenströme befugt. Durch ihn sollen Überlastungen der Krankenhäuser durch Corona-Patienten verhindert werden. Denn die Lage ist ernst. Die Infektionszahlen nehmen weiter zu. Deswegen hat das Gesundheitsministerium (am 2. November) eine entsprechende „Allgemeinverfügung zur Bewältigung erheblicher Patientenzahlen in Krankenhäusern“ erlassen. „Ärztliche Leiter sind Bindeglieder zwischen den Krankenhäusern“, erklärt Chefarzt Grashey. „Ihre Aufgabe ist die Verteilung der Patienten auf die Kliniken und Reha-Einrichtungen. Sie sollen Weisungen erteilen, verteilen und die Steuerung übernehmen.“

Bindeglieder mit Weisungsrecht

Bereits in der ersten Corona-Welle gab es solche Bindeglieder mit Weisungsrecht gegenüber den stationären Einrichtungen vor Ort. Angesiedelt sind die „Ärztlichen Leiter Krankenhauskoordinierung“ bei den 26 Rettungsleitstellen in Bayern. „Wenn es in nächster Zeit irgendwo richtig `brennt´ muss man unter Umständen Personen in andere Krankenhäuser verlegen“, so Grashey. Fachliche Voraussetzungen für die Ernennung zum Ärztlichen Leiter Krankenhauskoordinierung sind die klinische Tätigkeit in der Akutmedizin sowie die fachliche Expertise für Krisenbewältigung. Außerdem soll der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordinierung nach Möglichkeit über klinische Erfahrungen in der Intensiv- und Notfallmedizin verfügen.

All das ist bei Chefarzt Dr. Grashey gegeben. Der Verbandsbereich des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) umfasst die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm, Unterallgäu und die kreisfreie Stadt Memmingen. Die Bestellung erfolgte durch den Günzburger Landrat Dr. Hans Reichhart, der den Vorsitz des Zweckverbandes innehat. Zur Erfassung der Behandlungskapazitäten und COVID-19- Erkrankten wird bayernweit ein einheitliches, IT-gestütztes System genutzt. Dort sind die Fallzahlen und Belegungsdaten ersichtlich und werden täglich aktualisiert.

„Ich möchte mich ausdrücklich bei Herrn Dr. Grashey für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit bedanken und sichere unsere volle Kooperation in der Bewältigung der Corona-Pandemie zu“, betonte der Vorstand des Memminger Klinikums, Gesundheitsökonom Maximilian Mai.

Weitere Information: ZRF Donau-Iller (Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung) Ein ZRF hat in Bayern die Form einer sog. Körperschaft des öffentlichen Rechts, da er auf Grund eines Gesetzes errichtet wird. Das Leitungsgremium des ZRF besteht aus den Vertretern der ihn tragenden Kommunen (z. B. Landrat, Oberbürgermeister, Verbandsräte des jeweiligen Kreistags und Stadtrats) in der Verbandsversammlung. Verbandsvorsitzender ist Landrat Dr. Hans Reichhart, Günzburg. Stellvertretender Verbandsvorsitzender ist Landrat Alex Eder, Unterallgäu. Die täglichen Geschäfte werden von der Geschäftsführung, die beim Landratsamt Günzburg angesiedelt ist, erledigt. Geschäftsführer ist Jan Terboven, seine Stellvertreterin Margit Bendele.