Memminger Corona-Impfzentrum steht

Bis zu 350 Impfungen sollen täglich möglich sein

veröffentlicht am 13.12.2020

Im Erdgeschoss der alten Realschule an der Buxacher Straße ist das Corona-Impfzentrum der Stadt Memmingen eingerichtet worden. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl/ew). Das Corona-Impfzentrum für Memmingen und den westlichen Landkreis Unterallgäu ist in der alten Realschule an der Buxacher Straße in Memmingen eingerichtet worden. Bis zu 350 Impfungen sollen dort zunächst täglich möglich sein.

Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen, des Technischen Hilfswerks Memmingen-Unterallgäu und des Malteser Hilfsdienstes Memmingen haben die früheren Klassenzimmer in eine improvisierte Arztpraxis umgewandelt. „Wir stehen Gewehr bei Fuß und sind ab dem 15. Dezember einsatzbereit“, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder. Aktuelle fehlt allerdings noch die bayernweit einheitliche Software für die Impfzentren und das Wichtigste, der Impfstoff.

Wann es denn letztendlich los geht, weiß Memmingens Rathauschef allerdings auch nicht genau. Das hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. Eine Voraussetzung für den Erfolg sei allerdings die Impfbereitschaft, so Schilder weiter und appelliert dafür, sich impfen zu lassen.

Schwierige Logistik

Der ärztliche Koordinator, Dr. Max Kaplan, sprach von einer brisanten Situation, in der man momentan um einen totalen Lockdown nicht herumkäme. Der Impfstoff ist seiner Meinung nach sicher und könne in großen Mengen hergestellt werden. Auch der ärztliche Koordinator, Dr. Jan Henrik Sperling erklärte, „wir haben einen guten Impfstoff“ und betonte zusätzlich die wichtige Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit.

Zwei Impfungen nötig

Betreiber der Impfzentren in Memmingen und in Bad Wörishofen ist der Malteser Hilfsdienst Memmingen. „Wir können dadurch Synergieeffekte nutzen und die Impfzentren hervorragend aufeinander abstimmen“, betonte Bruno Ollech, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer der Malteser und begrüßte die gute Zusammenarbeit der Stadt Memmingen und des Landkreises.

In ehemaligen Klassenzimmer wurden Plätze für das Arztgespräch eingerichtet.

Der Impfstoff lagert gekühlt auf minus 75 Grad in acht Zentrallagern in Bayern. „Bei Auslieferung wird er aufgetaut und kann in den Impfzentren bei zwei bis acht Grad gelagert werden“, erläuterte Dr. Götzfried. Der Impfstoff muss aufgrund der Haltbarkeit dann innerhalb von vier Tagen verimpft werden“, erklärte der ärztliche Leiter des Impfzentrums Memmingen. Insgesamt sollen im Memminger Impfzentrum, das täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet hat, durch die mobilen Teams zunächst 300-350 Impfungen am Tag möglich sein. Für einen ausreichenden Impfschutz ist nach 19 bis 42 Tagen eine zweite Impfung notwendig.

Aber nicht jeder kann sofort geimpft werden, stellten die Mediziner klar. „Es gibt die Empfehlungen, wer eine Impfung am dringendsten braucht, etwa die über 80-Jährigen“, informierte Dr. Kaplan. Zum Impfzentrum kann also nur kommen, wer zu den entsprechenden Personengruppen gehört und sich elektronisch oder telefonisch angemeldet hat.

Wer einen Impftermin vereinbart hat, meldet sich direkt am Haupteingang an. Einen behindertengerechten Zugang gibt es an der rückwärtigen Seite des Gebäudes.

Insgesamt wird es zwei Ärzteteams in der alten Realschule geben, da im Erdgeschoss insgesamt zwei Wartebereiche und vier Räume für Arztgespräch und Impfung eingerichtet werden.

Viele Ärzte im Ruhestand haben schon ihre Hilfe zugesagt, aber der Malteser Hilfsdienst sucht immer noch medizinisches Personal, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.