Eishockey

"Mit der 80-Prozent-Unterstützung wäre uns sehr geholfen"

Eishockey-Oberliga und ECDC Memmingen hoffen auf Hilfen des Freistaats

veröffentlicht am 31.07.2020

Helge Pramschüfer (links) und Sven Müller zusammen mit Bernhard Pohl (Mitte), der sich für eine umfangreiche Unterstützung der Eishockey-Oberliga durch den Freistaat einsetzt. Foto: Wolfgang Radeck

Memmingen (rad). Wie kann es beim ECDC Memmingen weitergehen? Dazu hatte der semiprofessionelle Eishockey-Oberligist zu einem Pressegespräch in den Konferenzsaal der Stadthalle geladen.

Indians-Vorstand Helge Pramschüfer und Obmann Sven Müller konnten zu der Gesprächsrunde neben Frank Butz (Eishockey-Obmann beim Bayerischen Eissportverbandes) auch den Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl begrüßen. Der Freie Wähler Politiker war lange Jahre selbst Vorstand beim Nachbarn ESV Kaufbeuren.

Auch andere Sportarten betroffen

Pohl ist es wichtig, nicht nur den hochbezahlten Profisport weiterzuführen,. Vielmehr sei es eine Verpflichtung dafür zu sorgen, dass die eigentlich gesunde Vereinsstruktur im Eishockey und auch anderen Sportarten, die nicht die großen Zuschauermagnete wie der Fußball sind, nicht unwiederbringlich zerstört würde. Er bezeichnet es als fatal, „wenn Traditionsstandorte wie Memmingen, Rosenheim oder Rießersee von der Landkarte verschwinden würden“.

In zwei Nachtragshaushalten habe der Freistaat weitere 20 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Corona-Folgen zur Verfügung gestellt, so der Landtagsabgeordnete, der dringend die finanzielle Hilfestellung für die Teamsportarten und insbesondere für den Eishockeysport in Bayern sieht.

Freistaat soll 80 Prozent übernehmen

Er plädiert dafür, dass der Freistaat 80 Prozent der wegbrechenden Zuschauereinnahmen (aufgrund der Corona-Beschränkungen) übernimmt – ähnlich wie der Bund bei den Clubs der DEL und DEL2

Eine für den ECDC Memmingen überlebensnotwendige Unterstützung, weil aktuell in der Eissporthalle Memmingen wohl nur 360 Zuschauer zugelassen würden. In der abgelaufenen Runde pilgerten im Durchschnitt 1882 Fans an den Hühnerberg. (Am Rande des Gesprächs wurde eine Idee aufgegriffen, mit die Stehplatztribünen pragmatisch mit „abstandsgerechten“ Sitzkissen in Sitzplatztribünen umgewandelt und damit weitere Plätze gewonnen werden könnten).

Sponsoren mit teilweise erhöhtem Engagement

Ohne eine ansprechende Zuschauerzahl oder eben die finanzielle Unterstützung des Freistaates ist an eine neue Spielzeit, für die der 16. Oktober als Start momentan angedacht ist, nicht machbar. Das verdeutlicht die Rechnung von Obmann Sven Müller.

„1.500 Zuschauer weniger pro Spiel wären eine Katastrophe “, erklärt Müller, der den Schaden für die Indians dann auf knapp 255.000 Euro beziffert. Was für den Verein, der mit einem Budget von 1,2 Millionen Euro kalkuliert, das Aus bedeuten würde.

„Mit der 80-Prozent-Unterstützung wäre uns sehr geholfen, den Rest schaffen wir“, sind sich Müller und Pramschüfer einig. Und verweisen auch auf die Sponsoren, die sich in der Krise bislang sehr kulant gezeigt und teilweise ihr Engagement sogar erhöht hätten.

Mehr zu den Indians unter www.memmingen-indians.de.