Nicht an den ersten Frosttagen das Eis betreten!

DLRG warnt: Aktuell sind die Eisdecken noch viel zu dünn

veröffentlicht am 11.02.2021

Die Einsatztaucher der DLRG sind so zum Beispiel speziell für eine Suche auch unter dem Eis ausgebildet. Dennoch sollte man es nicht darauf ankommen lassen und mit Spaziergängen oder Schlittschuhlaufen auf dem Eis noch warten. Foto: DLRG Memmingen-Unterallgäu

Memmingen/Unterallgäu (dl). Die Wettervorhersage für die nächste Zeit verspricht in Memmingen und dem Unterallgäu für die nächsten Tage Dauerfrost. Aber aktuell sind die Eisdecken noch viel zu dünn. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät allen, mit dem Schlittschuhlaufen oder dem Eisspaziergang noch zu warten und sich bei den zuständigen Behörden über den Zustand des Eises zu erkundigen. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren, die auf zugefrorenen Seen lauern, informieren.

Tobias Weimer, Leiter Einsatz der DLRG, rät zur Geduld: „Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Bei stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen sogar wenigstens 20 Zentimeter dick sein.“ Nicht gleich an den ersten frostigen Tagen das Eis betreten, lautet deshalb die Devise der Lebensretter.

Dunkle Stellen verraten: Das Eis ist noch viel zu dünn

Das Eis sendet Signale aus, die jeder erkennen sollte. Dunkle Stellen verraten: Es ist noch viel zu dünn. Hier droht Gefahr einzubrechen, also betreten verboten. Wenn das Eis knistert und knackt, am besten flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen und in Bauchlage auf dem Weg den man gekommen ist, wieder Richtung Ufer bewegen.

Besondere Vorsicht ist auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Uferzonen geboten. Auch Seen, die von einem Bach, wie zum Beispiel der große Buxheimer Weiher, durchzogen sind, sind gefährlich. An den Ein- oder Ausflüssen kann innerhalb weniger Meter das Eis deutlich dünner und die Eisqualität völlig anders sein, als auf dem Rest des Sees.

Vorher nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen

Wer sich auf das Eis wagt, sollte sich zur eigenen Sicherheit vorher nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen. „Auch ein umgedrehter Schlitten, eine Leiter oder ein Seil sind bei einem Eiseinbruch geeignete Hilfsmittel, denn auf keinen Fall darf man als Helferin oder Helfer bis direkt an die Einbruchstelle“, so der praktische Rat der DLRG. Im Notfall ist schnelle Hilfe geboten, der Verunglückte droht zu unterkühlen.

Vor eigenen Rettungsversuchen aber unbedingt immer den Notruf absetzen. Die Helfer der Wasserrettung stehen rund um die Uhr in Bereitschaft, um schnell professionelle Hilfe zu leisten. Die Einsatztaucher der DLRG sind so zum Beispiel speziell für eine Suche auch unter dem Eis ausgebildet. Nach der Rettung aus dem Eis sollte der Patient in einem beheizten Raum langsam aufgewärmt werden und sich grundsätzlich in ärztliche Behandlung begeben.

Unter https://dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/eisregeln-alle-wichtigen-sicherheitstipps/gibt es die Eisregeln in verschiedenen Sprachen und für Kinder auch die Eisregeln zum Ausmalen. Mit diesen können Eltern ihre Kinder spielerisch mit den Regeln und Gefahren vertraut machen.