GEFRO-Indians wollen wieder in die Play-Offs

Punktspielstart in die neue Eiszeit am 27. September

veröffentlicht am 29.08.2019

Eine Reihe attraktiver Gegner wird auch heuer wieder an den Memminger Hühnerberg kommen. Hier sind die Memminger (schwarze Trikots) gegen die Starbulls Rosenheim erfolgreich. Foto: Geiger

Memmingen (dl/rad/mf). Mit einem stark veränderten Kader will der ECDC Memmingen an die Erfolge der letzten Spielzeit anknüpfen und wieder in die Play-Offs einziehen. Allerdings gehen die Indians mit zahlreichen, hauptsächlich jungen Akteuren das Vorhaben an.

Die Aufgabe dürfte schwierig werden: Wichtige Schlüsselspieler stehen nicht mehr zur Verfügung, die Verantwortlichen müssen zum Teil überraschende Abgänge ersetzen. So beendete Topscorer Jared Mudryk sehr zum Leidwesen der sportlichen Leitung seine Karriere aus beruflichen Gründen. In die DEL2 wechselte sein Sturmpartner Tadas Kumeliauskas, einer der gefährlichsten Akteure im rot-weißen Trikot. Er entschied sich schon früh für einen hochdotierten Vertrag der Konkurrenz und läuft nun in der zweithöchsten deutschen Spielklasse für den Aufsteiger EV Landshut auf. Zudem sagt mit Dominik Piskor ein weiterer torgefährlicher Angreifer „Tschüss“ und wechselt in die Oberliga-Nord zum Herner EV.

"Königstransfer" Brad Snetsinger

Dafür kommt genau von dort der diesjährige "Königstransfer" Brad Snetsinger. Der Kanadier dominierte in den vergangenen Jahren im Norden und soll nun bei den Indians die Offensive anführen. "Unser absoluter Wunschspieler", erklären Trainer Sergej Waßmiller und der sportliche Leiter Sven Müller. Auch auf Benedikt Böhm setzen die Indians große Hoffnungen. Trotz seiner erst 23 Lenze kann er bereits auf einige Jahre in Regensburg und Deggendorf zurückblicken und überzeugte dort durch seine Tore und das starke Körperspiel.

Daneben werden künftig Fabian Voit (ERC Sonthofen), Samir Kharboutli (ERC Ingolstadt), Leon Abstreiter (EV Landshut) sowie die ehemaligen Förderlizenzspieler Marvin Schmid, Tim Bullnheimer und Manuel Nix das Indians-Trikot tragen. "Wir wollen den jungen Spielern, die alle tolle Ansätze gezeigt haben, die Chance geben, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen", heißt es seitens der Indians-Verantwortlichen.

Gemeinsam mit etablierten Kräften wie Daniel Huhn, Antti-Jussi Miettinen, Patrick Beck und Milan Pfalzer kann Waßmiller auf vier Angriffsformationen setzen.

Lubor Pokovic bleibt ein Indianer

Die Defensive wird nach wie vor von Lubor Pokovic zusammengehalten, der trotz höherklassiger Angebote weiter am Hühnerberg auflaufen wird. Unterstützt wird er von Marc Stotz, Sven Schirrmacher und Philipp Keil. Dazu kommen mit Dennis Neal (HC Landsberg) sowie Maximilian Welz (AEV) weitere entwicklungsfähige Kräfte, die mit Niki Maier noch einen äußerst erfahrenen Akteur an die Seite bekamen. Der 33-Jährige schnürte zuletzt für die Starbulls Rosenheim seine Schlittschuhe. "Er soll das körperliche Element in unserem Spiel beleben, gerade nach dem Abgang von Martin Jainz sahen wir hier etwas Bedarf", so Sven Müller.

Joey Vollmer zweitbester Goalie der Liga

Im Tor vertrauen die Indians weiter auf Joey Vollmer, der im vergangenen Jahr zum zweitbesten Torhüter der Liga gewählt wurde. Ihm zur Seite stehen in diesem Jahr Marc Henne, der aus Kaufbeuren (DEL2) zu den Rot-Weißen stieß, sowie der junge Darian Sommerfeld (ESV Kaufbeuren U20). "Im Tor sehe ich uns hervorragend aufgestellt. Mit Joey und Marc haben wir nun zwei klasse Goalies, da brauchen wir uns vor niemandem in der Liga zu verstecken", macht Sven Müller klar.

Die Liga und der Modus

Lange Zeit war die Zusammensetzung der Oberliga-Süd nicht wirklich geklärt, weil die Lizenzierung der Sonthofen Bulls am seidenen Faden hing. Ein Rückzug der Oberallgäuer wäre durch den Wegfall der lukrativen Derbys auch ein extremer finanzieller Verlust für die Indians gewesen. Erst spät konnte daher final geplant und ein entsprechender Spielplan erstellt werden.

Nicht mehr dabei ist der Altmeister EV Landshut, der den Aufstieg in die DEL2 geschafft und gleich den Memminger Top-Angreifer Tadas Kumeliauskas mitgenommen hat. Dafür kommt mit dem Deggendorfer SC ein durchaus namhafter Absteiger aus der DEL2 in die Oberliga Süd.

Aus der Oberliga musste Absteiger EHC Waldkraiburg weichen. Die Oberbayern werden durch einen weiteren Traditionsclub, den EV Füssen, ersetzt. "Gerade auf Füssen freuen wir uns besonders. Ein weiterer Allgäuer Verein, den wir in der Oberliga wieder herzlich willkommen heißen", freut sich Indians-Chef Helge Pramschüfer auf heiße und zuschauerträchtige Derbys mit den Ostallgäuern.

Der Modus in der Oberliga Süd bleibt bestehen, es wird zunächst eine Runde gespielt. Nach Hin- und Rückspiel gegen jedes Team folgen zwei weitere Partien gegen regional aufgeteilte Gruppen. Für die Indians bedeutet dies zusätzliche Duelle mit Sonthofen, Lindau, Füssen, Riessersee und Peiting.

Die Frage nach den Top-Favoriten scheint in diesem Jahr auch klar zu sein. Absteiger Deggendorf konnte seinen Zweitliga-Kader weitgehend halten und sich mit dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Greilinger namhaft verstärken. Dahinter scheinen sich die Teams aus Rosenheim, Regensburg und Peiting einzureihen, auch der SC Riessersee darf mit Unterstützung aus München von einer Top-4-Platzierung träumen.

An der Unterstützung der Fans wird es, wie immer, nicht scheitern. Nach mehr als im Durchschnitt 1.600 Zuschauern wird auch in dieser Spielzeit wieder ein voller Hühnerberg zu den Spielen der GEFRO-Indians erwartet. Mehrere Hundert Dauerkarten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt.

Eintrittskarten

Mit dem Beginn der Vorbereitung können Tickets nun online über den Anbieter „Ticketmaster“ erworben werden.

Auch im Bereich Livestream verzeichnen die Maustädter große Erfolge. Das Projekt "Sprade.TV", bei dem sämtliche Spiele des ECDC online verfolgt werden konnten, war von Anfang an ein Erfolgsmodell für die Indians. Schon im ersten Jahr erfreuten sich die Live-Übertragungen großer Beliebtheit, über den Sommer wurde noch einmal technisch aufgerüstet und damit qualitativ weiter verbessert.