Wird Sanierung des Zehntstadels teurer als geplant?

Initiatoren des damaligen Bürgerbegehrens fordern Aufklärung

veröffentlicht am 14.08.2018

Wie teuer wird die Sanierung des Zehntstadels? - Archivfoto: Sonnleitner

Memmingen (dl). Ein Artikel in der Memminger Zeitung über Mehrkosten bei der geplanten Sanierung des Zehntstadels in Steinheim sorgt für Irritationen. In einem offenen Brief fordern nun die Initiatoren des damaligen Bürgerbegehrens Thomas Winter, Herbert Gistl und Michael Bittner eine Stellungnahme des Stadtoberhaupts zu den nicht eindeutig bezifferten Mehrkosten. 

Herbert Gistl, Michael Bittner und Thomas Winter (v.li.). Foto: privat

"Mit großer Verwunderung haben wir, die Initiatoren des damaligen Bürgerbegehrens, den Artikel in der Memminger Zeitung bzgl. der nun bald anstehenden Sanierung des Zehntstadels gelesen", schrieben die Sanierungsgegner an Oberbürgermeister Manfred Schilder.

"In besagtem Artikel lässt Ihr Bauamtsleiter, Fabian Damm, mitteilen, dass Mehrkosten in Höhe von zehn Prozent anfallen. Der Beschluss des Stadtrates vom 18. April 2016 sah jedoch keinerlei Mehrkosten, sondern im Gegenteil, einen für die Stadt Memmingen gedeckelten Kostenanteil vor. Dieser wird aber bereits jetzt mit der genannten Summe um 20 Prozent überschritten."

Wie hoch sind die Mehrkosten?

Außerdem zweifeln die Unterzeichner die genannte Summe von ca. 360.000 EUR an. Diese sei "äußerst unwahrscheinlich", zumal aus dem Betreiberverein wie auch von Seiten der Stadtverwaltung "ganz andere Summen" genannt würden. Es solle sich aktuell bereits um Mehrkosten in Höhe von 1.753.000 EUR handeln.

Thomas Winter, Herbert Gistl und Michael Bittner bitten nun um Aufklärung über etwaige Änderungen, die seit Beschluss des Stadtrates  vorgenommen wurden, und um Angabe der Bauleistungen, welche die Mehrkosten verursachen,

Der Bürgerentscheid von 2016 habe den Stadtratsbeschluss lediglich bestärkt, nicht jedoch aufgehoben. "Wir vertreten daher die Auffassung, dass weder Sie noch der Stadtrat in dieser Angelegenheit freie Hand hat. Im Gegenteil: Sämtliche Mehrkosten, auch die Ihrerseits bereits eingeräumten Mehrkosten von 360.000 EUR, sind zwingend dem Stadtrat zur Diskussion und Genehmigung vorzulegen", fordert das Trio.

"Die Bürgerinnen und Bürger vertrauen darauf, dass die Kosten strikt eingehalten werden", so die Sanierungsgegner. "Eine Überschreitung von über 40 Prozent ist sicherlich nicht in deren Sinne."