"Sehr ernst zu nehmender Vorwurf"

Dekan wegen Missbrauchsverdacht freigestellt - Staatsanwaltschaft ermittelt

veröffentlicht am 13.06.2021

Die Memminger Staatsanwaltschaft untersucht die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Geistlichen der Diözese Augsburg. Foto: succo/pixabay

Augsburg/ Memmingen (dl). Laut einer Pressemitteilung von Generalvikars des Bischofs von Augsburg, Harald Heinrich, wurde ein Geistlicher des Bistums Augsburg mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Pfarrer und Dekan freigestellt. Mittlerweile wurde bekannt, dass es sich dabei um den katholischen Dekan Memmingens handelt.

Er habe umgehend die dafür zuständige Staatsanwaltschaft über den sehr ernst zu nehmenden Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den betreffenden Priester des Bistums informiert, so Heinrich weiter. Entsprechend der kirchlichen Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch habe der Bischof von Augsburg die zuständige Kongregation für die Glaubenslehre in Rom informiert und um Entscheidung gebeten. Die vom Kirchenrecht in solchen Fällen vorgesehene kanonische Voruntersuchung sei eingeleitet, heißt es in der Pressemitteilung.

"Wir nehmen den Fall sehr ernst"

„Die zu Protokoll gegebenen Aussagen in diesem uns bekannt gewordenen Fall erschüttern uns zutiefst. Wir nehmen den Fall sehr ernst und werden alles daransetzen, eine durchgängige, lückenlose und transparente Aufklärung sicherzustellen“, so Generalvikar Harald Heinrich

Über einen weiteren Einsatz des Geistlichen werde auf der Grundlage der Unschuldsvermutung nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und vor allem der finalen Prüfung des Falls durch die Kongregation für die Glaubenslehre entschieden. Die zuständige Staatsanwaltschaft Memmingen befasst sich bereits mit dem Fall und hat ein Ermittlungsverfahren „gegen einen Geistlichen aus ihrem Zuständigkeitsbereich“ eingeleitet. Ein Name wurde dabei nicht genannt.

"Bemühen uns zeitnah um Klärung"

„Mir ist schmerzlich bewusst, dass diese Nachricht besonders für alle Gläubigen in den betroffenen Gemeinden, wie für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großer Schock sein muss. Wir bemühen uns zeitnah Klärungen über das weitere Vorgehen und die Nachfolge herbeizuführen“, so der Generalvikar

Das Bistum Augsburg verfolge im Kampf gegen Missbrauch seit langer Zeit eine Null-Toleranz-Politik und ruft dazu Betroffene auf, sich aktiv zu melden und entsprechenden Signalen sofort nachzugehen, heißt es abschließend in dem Schreiben.