Die Veranstalter mit der zweiten Bürgermeisterin Margareta Böckh und dem dritten Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Eine soziale Aktion mit Spaßfaktor: Wie ein Badezimmer war der Stand eingerichtet, den der Behindertenbeirat der Stadt Memmingen und seine Kooperationspartner neben dem Freiheitsbrunnen am Weinmarkt aufgebaut hatten. Unter dem Motto „Jeder Mensch braucht ein passendes Zuhause“ sollte das Projekt auf das Thema Wohnungsnot aufmerksam machen.
„Bezahlbar“ und „barrierefrei“ - das waren häufig genannte Kriterien für gutes Wohnen auf den Post it-Zetteln, die Passanten an die Tafel geklebt hatten, die der Behindertenbeirat an seinem Stand in der Fußgängerzone neben dem Freiheitsbrunnen aufgebaut hatte. „Was ist für Sie ein passendes Zuhause?“, wollten die Veranstalter am Aktionsstand wissen und darüber mit den Bürger/innen ins Gespräch kommen.
Regina Sproll, stellv. Vorsitzende des Behindertenbeirates, und die Behindertenbeauftragte Anna Birk nehmen ein "Bad" in der Menge. (Soweit der Verfasserin dieses Artikels bekannt ist, wurde die Toilette nicht öffentlich erprobt.)
"Wohlfühlen" und "ein gutes Miteinander"
Da Wohnen ein Grundbedürfnis des Menschen, überrascht es nicht weiter, dass neben pragmatischen Kriterien das "Wohlfühlen" bzw. "ein gutes Miteinander" häufig genannt wurden. Und zum Wohlfühlen gehört in fortgeschrittenem Alter eben auch eine barrierefreie Ausstattung. So stand das Prunkstück des Informationsstandes, eine Badewanne mit Lift, im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit und wurde ausgiebig getestet.
Sozialer Wohnungsbau
Anlässlich des europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai veranstaltet der Behindertenbeirat jedes Jahr einen Aktionsstand in der Fußgängerzone. Doch bei der diesjährigen Aktion zum Thema passender (Wohlfühl-)Wohnraum ging es nicht nur um behinderte oder ältere Menschen. Ein wichtiges Anliegen war es den Initiatoren auch, auf den großen Bedarf an sozialem Wohnungsbau hinzuweisen, denn obwohl die Länder vom Bund Milliarden für den Sozialen Wohnungsbau bekommen, sinkt die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland weiter.
Um dieser Vielschichtigkeit des Themas "Wohnen" gerecht zu werden, holte sich der Behindertenbeirat mit der Diakonie, dem Seniorenbeirat der Stadt Memmingen und "Regens Wagner Offene Hilfen" weitere Kooperationspartner mit ins Boot beziehungsweise ins Bad.
„Jeder Mensch braucht ein passendes Zuhause. Das Recht auf menschenwürdiges Wohnen bleibt eine der drängenden Herausforderungen, für die wir uns einsetzen“, erklären die Veranstalter des Aktionsstandes übereinstimmend.
