Stabile alte Ziegel ersetzen verwitterte Steine

Sanierung der historischen Stadtmauer geht voran

veröffentlicht am 26.06.2020

Marco Pulz vom Restaurierungsbetrieb Pressbau Erfurt erläutert eine Stelle der Stadtmauer, die bereits saniert ist. Der neue Mörtel ist noch frisch. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Die Sanierung der Stadtmauer an der Kohlschanze schreitet voran: Derzeit werden Bröckelnde Ziegel und maroder Tuffstein ausgetauscht und die Mauerkrone neu aufgebaut.

Die Stadtmauer an der Kohlschanze wird derzeit Ziegel für Ziegel, Tuffstein für Tuffstein genauestens abgeklopft. Klingt ein Stein hohl oder zerbröckelt er unter dem leichten Hammerklopfen, wird er markiert und ausgewechselt. „Man hört es sofort, wenn ein Ziegelstein nicht mehr in Ordnung ist. Oder man spürt, dass der Stein wackelt“, erklärt Marco Pulz, Polier auf der Stadtmauerbaustelle vom Restaurierungsbetrieb Pressbau Erfurt GmbH. Verwitterte Steine werden durch intakte, aber ebenso alte Steine von anderen historischen Bauwerken in ähnlicher Farbgebung ausgetauscht. Dadurch soll erreicht werden, dass die ausgebesserten Teile später optisch nicht herausstechen.

Ziegel, die ausgewechselt werden müssen, werden nach einer Prüfung markiert.

Auch eigens hergestellte handgeformte Ziegel werden derzeit verbaut, um die Mauerkrone an der Kohlschanze aufzubauen. „Teile der alten Mauerkrone waren mit Beton verfüllt, deshalb wurde sie abgetragen, nun wird neu aufgebaut“, erläutert Pulz. Das Material für die Ziegel stammt aus mehreren Tongruben, um unterschiedliche Rottöne zu erhalten. Später ergibt sich dadurch ein lebendiges Farbspiel in der Ansicht der Mauerkrone. Zuletzt wird die Stadtmauer dann mit Biberschwanz-Dachziegeln abgedeckt.