Stadt macht mehr Schulden

Stadtrat stimmt Haushaltsentwurf zu

veröffentlicht am 26.02.2021

Foto: Archiv dl

Memmingen (ew). Wie immer um diese Zeit stehen auch in diesem Jahr die Haushaltsverhandlungen der Stadt Memmingen an. Allerdings unter einem komplett anderen Vorzeichen als im vergangenen Jahr.

Weniger die Pandemie, sondern geringere Schlüsselzuweisen und erhöhte Personalausgaben reißen ein tiefes Loch in den Stadtsäckel, dass nur mit einer stark erhöhten Kreditaufnahme zu stopfen ist. Man habe im vergangenen Jahr einen Rekordhaushalt verabschiedet und es sei richtig gewesen, daran festzuhalten, erläuterte Oberbürgermeister Manfred Schilder den Räten. Aktuell haben Bund, Länder und Kommunen deutlich weniger Steuereinnahmen als vor Corona, allein die Gewerbesteuereinnahmen seien bundesweit um 25 Prozent zurückgegangen. Auch in Memmingen wirke sich die Pandemie auf die Gewerbesteuer aus, so Schilder weiter. Positiv ist, dass Bund und Länder die finanziellen Einbrüche pauschal und voll umfänglich für das Jahr 2020 ausgleichen. Allerdings gebe es noch keine Strategie für die kommenden Jahre, äußerte sich Schilder besorgt. Um den Haushalt, der insbesondere Investitionen bei Schulen vorsieht, auszugleichen wurde von Stadtkämmerer Gunther Füßle eine Darlehensaufnahme in Höhe von 9,8 Millionen Euro veranschlagt. Nach Abzug von Darlehenstilgungen verbleibt dabei eine Netto-Neuverschuldung in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro. Mit 172,9 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt 149,3, Vermögenshaushalt 23,7 Millionen Euro) fällt der diesjährige Haushalt zwar um knapp 20 Millionen Euro niedriger aus, aber Schilder gab sich zuversichtlich. Auch wenn man in den kommenden Jahren nicht alles finanzieren könne, was man sich wünscht, müsse man die Zukunft nicht in düsteren Farben malen, so das Stadtoberhaupt. Der Stadtrat stimmte dem Finanzkonzept dann auch ohne Murren mit einer Gegenstimme zu.