Traditioneller Neujahrsempfang der FDP

veröffentlicht am 13.01.2020

Beim Neujahrempfang der FDP (von links): Sebastian. Baumann, Heike A. Schalk, MdB Stephan Thomae. Fotos: privat

Memmingen (dl). Beim traditionellen Neujahrsempfang des FDP-Kreisverbandes Memmingen widmete sich die Liberalen wieder der Kultur. Deshalb traf man sich zunächst im Foyer des Stadttheaters, wo die Intendantin Dr. Kathrin Mädler die Teilnehmer begrüßte und einen kurzen Einblick in den Zuständigkeitsbereich und die Arbeit des Landestheaters Schwaben gab.

Bei dem anschließenden Rundgang durch die einzelnen Abteilungen gab es einen eindrucksvollen Einblick in das Theaterleben und den speziell bei kleineren Bühnen damit verbundenen Besonderheiten. Nach der Besichtigung der Bühne, bei der die Anwesenden einmal das Gefühl für die „Bretter, die die Welt bedeuten“, bekamen, gab es einen sehr informativen Abschluss im Studio, bei dem Dr. Mädler noch einmal auf die Sonderheiten und auch Probleme kleinerer Häuser hinwies und zahlreiche Fragen der Besucher beantwortete.

Besuch bei einer Fassmalerin

Gertrud Menzel demonstrierte die Kunst des Fassmalens.

Nach dem Theaterbesuch gab es einen Ortswechsel zum ehemaligen „Schwarzhaus“. Hier empfing die Pächterin Gertrud Menzel die Gruppe. Sie ist gelernte Fassmalerin und verkauft dort vornehmlich Bilderrahmen, die größtenteils individuell von ihr gefertigt werden. Gertrud Menzel hielt einen sehr interessanten, ausführlichen Vortrag über den Beruf des Fassmalers. Dies ist ein Handwerker, der die Fassung, das heißt die Bemalung und Vergoldung von Holzplastiken, vornimmt. Es handelt sich dabei um einen sehr alten Beruf, der bis zu den alten Ägyptern zurückreicht. Menzel zeigte anhand ihres Meisterstückes, einer Madonnenfigur, und weiterer Beispiele ihre Kunstfertigkeit beim Behandeln und Vergolden von Gegenständen.

Positionen der FDP

Den anschließenden politischen Teil des Abends eröffnete der Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae aus Kempten. Er verglich die Positionen der FDP mit denen der politischen Konkurrenz. Die FDP wolle zum Beispiel bei den Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels das Feld den Experten, Ingenieuren und Wissenschaftlern überlassen, anstatt mit Verboten und Beschränkungen zu hantieren. Eine einseitige Festlegung auf die E-Mobilität lehnt die FDP ab, auch wenn andere Verfahren wie synthetischen Treibstoff noch weiterentwickelt werden müssten.

Als weiteren Punkt seiner Ausführungen nannte Thomae die Wohnraumnot. Auch hier unterscheiden sich die Freien Demokraten von den Mitbewerbern, in dem sie einen Mietendeckel, wie für Berlin geplant, ablehnen. Nur durch vermehrte Bautätigkeit sei dem Mietenwahnsinn beizukommen.

Über die lokale Politik gab danach Stadtrat Werner Walcher einen Bericht. Auch er ging auf die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ein. Als Beispiel dafür, wie sich diese Maßnahmen bereits heute auswirken, nannte er den Wechsel der Stadt Memmingen zu Strom aus erneuerbarer Energie, der den Preis für die Stadt verdoppelt hat.

Einige junge Gesichter

Sebastian Baumann, Spitzenkandidat der Freien Demokraten Memmingen bei der Stadtratswahl, erklärte, dass sich zu dieser Wahl eine teils neue, besondere Kandidatengruppe in der örtlichen FDP zusammengefunden habe. Zu den älteren, erfahrenen Parteimitgliedern gesellen sich einige junge Gesichter hinzu, die bereits frischen Wind in die Partei gebracht hätten. Er freue sich deshalb auf den bald beginnenden Wahlkampf.

Den Abschluss des offiziellen Teils des Abends bildete ein Vortrag des Architekten Dr. Wolfram Arlart, der auch Besitzer des ehemaligen „Schwarzhauses“ ist. Er schilderte recht ausführlich die Geschichte des Hauses und ging dann allgemein auf Fehler ein, die sowohl bei der Stadtplanung als auch der Renovierung alter Gebäude immer wieder gemacht würden.

Der sehr informative Abend klang mit Gesprächen und Diskussionen aus.