Trauer um Dr. Hermann Haisch

Altlandrat stirbt mit 80 Jahren

veröffentlicht am 14.11.2019

Trauer um Dr. Hermann Haisch. Der Altlandrat ist nun 80-Jährig verstorben. Foto: Foto Hartmann

Unterallgäu (dl). Trauer um Dr. Hermann Haisch. Der beliebte ehemalige Unterallgäuer Landrat ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

„Der Landkreis trauert um eine bedeutende Persönlichkeit“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. „Haisch war ein geachteter Kommunalpolitiker und auch als Mensch sehr beliebt. Er hat den Landkreis mit Weitsicht geformt und überaus positiv entwickelt.“

Der promovierte Tierarzt Dr. Hermann Haisch wurde 1978 aus den Reihen der CSU zum Landrat gewählt. 2006 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Während seiner 28-jährigen Amtszeit habe Haisch viele wichtige Entscheidungen gefällt, so Weirather. Er habe den Ausbau der A96 vorangetrieben und das Unterallgäu als Wirtschaftsstandort gestärkt. Außerdem habe er den Landkreis mit der Neuordnung der Krankenhauslandschaft, der Altenheime und der Müllverwertung in eine erfolgreiche Zukunft geführt. Ferner seien ihm auch Investitionen in die Bildung sowie die Unterstützung der Vereine große Anliegen gewesen. „Und nicht zuletzt hat Haisch das Unterallgäu nach der Gebietsreform zu einer Einheit geformt und ein gemeinsames Bewusstsein geschaffen.“ Das Unterallgäu entstand 1972 aus den ehemaligen Landkreisen Memmingen und Mindelheim sowie aus Teilen der damaligen Landkreise Illertissen, Krumbach und Kaufbeuren.

Bekannt war Haisch, der in Mindelheim aufgewachsen ist und hier mit seiner Frau und den drei Kindern lebte, auch für das Gespür, das er für die Unterallgäuer hatte. „Er war volksnah, leutselig und hatte ein großes Herz für die Vereine und die Landwirtschaft‘“, betont Weirather. Haisch liebte Land und Leute, war begeisterter Kneippianer und genoss die Natur im Landkreis gerne beim Radeln und Laufen. Viele erinnern sich auch an ihn, wie er bei Veranstaltungen Alphorn oder Trompete spielte. Aber ob Haisch nun als Landrat oder privat unterwegs gewesen sei: „Haisch hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger.“

Auch über sein Amt als Landrat hinaus setzte sich der CSU-Politiker für die Menschen im Unterallgäu ein und war in verschiedenen Vereinen und Verbänden engagiert. So war Haisch zum Beispiel über 20 Jahre Vorsitzender des Bezirksverbands des Bayerischen Roten Kreuzes.

Für sein Wirken wurde Hermann Haisch unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden (2001) und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber ausgezeichnet (2005). Das Amt des Landrats sei für ihn „Lebensberufung“ gewesen, sagte Haisch einmal über sich selbst. Das Amt war ihm in die Wiege gelegt worden: bereits sein Vater Andreas Haisch war Landrat - im damaligen Landkreis Mindelheim.