Unterallgäuer Kreistag: Klares Ja zu Klinik-Fusion

"Türen für Memminger Klinikum stehen offen"

veröffentlicht am 23.07.2019

Das Foto zeigt das Klinikum Ottobeuren bei einer Begehung des Unterallgäuer Kreistags anlässlich der ab November geplanten Baumaßnahmen an den Kreiskliniken in Mindelheim und Ottobeuren (wir berichteten). Foto: Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu

Unterallgäu (dl/as). Laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes hat der Unterallgäuer Kreistag mit einem klaren Ja den Weg für eine Fusion der Kreiskliniken mit dem Klinikverbund Kempten-Oberallgäu zum 1. November 2019 frei gemacht. Mit dieser Zustimmung aus dem Unterallgäu im Rücken werden in den kommenden Tagen auch der Oberallgäuer Kreistag und der Kemptener Stadtrat über die gemeinsame Zukunft der Krankenhäuser abstimmen.

Intensive Gespräche und Sitzungen, sowohl auf politischer als auch auf Verwaltungsebene, seien den Abstimmungen in den politischen Gremien vorausgegangen, blickte Landrat Hans-Joachim Weirather in der jüngsten Sitzung zum Thema Klinikenfusion zurück. Auch die Mitarbeiter-Vertretungen aller Häuser seien in den Prozess einbezogen gewesen, so Klinik-Vorstand Franz Huber und Geschäftsführer Andreas Ruhland.

Klinikgesellschaft unter gleichberechtigter kommunaler Trägerschaft

Die Geschäftsführer stellten den Kreisräten die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen ebenso vor wie das Ergebnis der Gespräche der vergangenen Monate: Gegründet werden soll eine gemeinsame Klinikgesellschaft unter gleichberechtigter kommunaler Trägerschaft - bestehend aus der Stadt Kempten und den Landkreisen Ober- und Unterallgäu. Es soll einen gemeinsamen Aufsichtsrat geben und eine einheitliche Geschäftsführung. Alle Mitarbeiter werden mit unveränderten Bedingungen übernommen.

Die Vereinbarungen sehen beispielsweise vor, dass Beschlüsse, bei denen es um Einrichtung, Schließung oder Verlagerung von medizinischen Abteilungen geht, mit einer 70-prozentigen Mehrheit gefasst werden müssen. Die Schließung eines Klinik-Standorts ist ohne die Zustimmung der betroffenen Gebietskörperschaft ausdrücklich nicht möglich. Daneben wird in einer Finanzierungsvereinbarung genau geregelt, welche Kosten in den kommenden Jahren von welcher Gebietskörperschaft übernommen werden müssen.

Die Fusion steht nach dem klaren Ja aus dem Unterallgäu nun noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Oberallgäuer Kreistags und des Kemptener Stadtrats. Außerdem muss das Kartellamt dem Zusammenschluss noch zustimmen.

Offene Türen für Aufnahme des Memminger Klinikums

In der Sitzung blickten der Landrat und Vertreter aller Kreistagsfraktionen auch auf die Bemühungen um eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum der Stadt Memmingen zurück. Die Türen für eine Aufnahme in den Klinikverbund stehen offen, sobald die Voraussetzungen dafür vorliegen, so der Kreistagsbeschluss.