Eishockey

Volles Lazarett und kein Glück - Indians unterliegen dem EV Landshut

Tolle Moral der "Aufrechten 13" wird nicht belohnt

veröffentlicht am 19.11.2017

Antti-Jussi Miettinen war einer der auffallendsten Memminger Akteure gegen die Übermacht aus Landshut. Foto: Roland Schraut

Memmingen (rad). Am Ende fehlten dem ECDC Memmingen gegen den übermächtigen EV Landshut das nötige Glück, um Punkte am Memminger Hühnerberg zu behalten. Vor über 1.500 Zuschauern setzte sich der Traditionsclub aus Niederbayern knapp mit 4:5 (1:2/2:1/1:2) durch und nahme sehr schmeichelhaft alle drei Punkte mit.

Die Hausherren traten beinahe mit dem "letzten" Aufgebot an, was die Aussichten auf einen Erfolg gegen den Altmeister auf ein Minimum schrumpfen ließ. Ein Magen-Darm-Virus in die Mannschaft geschlichen, zusammem mit den Verletzten mußte Trainer Waldemar Dietrich nicht weniger als neun Ausfälle verkraften, zudem stand mit Michael Güßbacher nur ein Torhüter und insgesamt 13 Spieler zur Verfügung.

Landshut begann druckvoll und ging schon nach 47 Sekunden durch David Wrigley in Führung. Die Indians hielten aber zunächst dagegen und kamen auch zu Chancen, die beste zum versemmelte Timo Schirrmacher in der sechsten Minute. Nicht unverdient daher der Ausgleich in der neunten Minute - Antti-Jussi Miettinen erkämpfte sich den Puck, Patrik Beck, vollstreckte gekonnt zum 1:1. Landshut antwortete mit der neuerlichen Führung, die allerdings beinahe aus dem "Nichts" erzielt wurde. Luca Trinkberger kam an den Puck und brachte diesen an Michael Güßbacher vorbei. Die Indians zeigten sich gegen die favorisierten und spielerisch starken Niederbayern weiter wenig beeindruckt und erspielten sich mehrere Ausgleichschancen. Insbesondere zu Beginn des Mittelabschnittes lag mehrfach der Torschrei auf den Lippen der Indians-Fans - das Tor machten aber die Gäste in Überzahl.

Indians mit toller Moral

Eine weitere Schrecksekunde in der 27. Minute, Landshuts Nikolaus Meier foult Petr Haluza böse und erhält dafür eine Fünfminutenstrafe - was schwerer wiegt, der Memminger muß verletzt vom Eis. Immerhin glichen die Indians in der fünfminütigen Überzahl durch Markus Lillich und Lubor Pokovic zum 3:3 aus. Memmingen präsentiert sich mehr als ebenbürtig und zeigt eine tolle Moral. Ob das kräftezehrende Spiel ausreicht, um zum Schluß etwas Zählbares am Hühnerberg zu behalten?

Die Beine wurden sichtlich schwer, aber die Indians entwickelten einen unglaublichen Kampfgeist - Gregor Kubail gelang nach 45 Minuten sogar die erstmalige Führung. Landshut drückt gewaltig, die Niederbayern nehmen sogar ihren Torhüter knappe fünf Minuten vor dem Ende vom Eis. Aber es war eine äußerst umstrittene Strafzeit gegen Memmingens Sven Schirrmacher, die den Gästen den Ausgleich zwei Minuten vor der Schlußsirene bescherte. Das Glück blieb den Niederbayern hold, zweimal fiel Ehl die Scheibe vor den Schläger, dann drosch er sie in den Winkel zum 4:5. Schade - der aufopferungsvolle Einsatz der Memmingen Indians wurde nicht belohnt.

ECDC Memmingen: Güßbacher - Benda, Barrein, Pokovic, S. Schirrmacher, Jainz - Miettinen, Beck, Pfalzer, Haluza, Lillich, T. Schirrmacher, Kubail.

EV Landshut: Engelbrecht (Berger) - Meier, Krogh, Heiß, Kuhn, Schadewaldt, Baumgartner - Wrigley, Fischhaber, Ehl, Sedlar, Trinkberger, Abstreiter, Zitterbart, Franz, Trew.

Tore: 0:1 (1.) Wrigley (Schadewaldt/Trew), 1:1 (9.) Beck (S. Schirrmacher), 1:2 (15.) Trinkberger (Abstreiter/Sedlar), 1:3 (25.) Krogh (Schadewaldt/Wrigley; 5-4), 2:3 (30.) Lillich (Beck/Miettinen; 5-4), 3:3 (32.) Pokovic (Miettinen/T. Schirrmacher; 5-4), 4:3 (45.) Kubail (Barrein/Lillilch), 4:4 (58.) Krogh (Ehl/Trew; 5-4), 4:5 (59.) Ehl (Schadewaldt/Wrigley)

Strafminuten: Memmingen 8 + 10 gegen Beck (Stockcheck) - Landshut 6 + 5 + Spieldauer gegen Meier (Kniecheck)

Schiedsrichter: Singaitis (Hügelsheim) - Zuschauer: 1.523