Weinmarkt: "Gut Ding will Weile haben"

CRB beantragt erneut Verkehrslenkungsversuch am Weinmark

veröffentlicht am 11.07.2019

Die Diskussion um die Verkehrslenkung am Weinmarkt "feiert" heuer ihr 20. Jubiläum. Der CRB präsentiert erneut einen konkreten Vorschlag. Archivfoto: Sonnleitner

Memmingen (dl/as). Der CRB beantragt erneut eine versuchsweise Verkehrslenkung am Weinmarkt: "Um aktuelle Erkenntnisse für eine zielgerichtete Verkehrs- und Umweltbelastungsreduzierung (Halbierung des täglichen Durchlaufverkehrs von ca. 6500 Fahrzeugen mit Lärm-und Schadstoffreduzierung) zu erlangen, soll der Stadtrat die Verwaltung beauftragen, im Rahmen einer mehrmonatigen Probephase eine unechte Einbahnstraße auf folgender Strecke einzurichten", schreibt der CRB-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Courage an Oberbürgermeister Manfred Schilder.

Auf der Maximilianstraße soll demnach von Osten kommend nach Einfahrt Seelhausgasse ein Einbahnstraßenschild in Fahrtrichtung Westen aufgestellt werden. Damit könnten alle Fahrzeuge, von Osten kommend, Maximilianstraße, Kuttelgasse, Seelhausgasse und selbstverständlich den Weinmarkt wie bisher nützen.

Am Roßmarkt an der westlichen Eichbrücke soll die Einfahrt in den Weinmarkt laut CRB für den allgemeinen Verkehr durch die Einbahnstraßenregelung gesperrt werden. Ausgenommen hiervon soll der ÖPNV sein. Damit könnten alle Fahrzeuge, die vom Schweizerberg kommend in die Innenstadt wollen, wahlweise über Lindauer Straße, Weberstraße, Baumstraße, Lindentorstraße bzw. Kreuzstraße, Im Klösterle, Lindentorstraße, die Bahnhofstraße und damit den Osten der Stadt erreichen.

Verkehrsnutzer, die grundsätzlich Bahnhof, ZOB oder den Osten der Stadt erreichen wollen, können uneingeschränkt auf dem Altstadtring ihr gewünschtes Ziel erreichen. "Von Bedeutung und Vorteil ist auch, dass durch diese Maßnahme Memmingens Parkhäuser gezielt und leicht erreicht werden können", schreibt Courage. "Eventuelle Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer sind gering, Parken, Einkaufen und Erlebnis Weinmarkt und Innenstadt werden unserer Meinung nach an Qualität gewinnen."

Sollten sich wider Erwarten keine Verbesserungen für den Bereich Weinmarkt / Maximilianstraße herausstellen, könne dieser Schritt jederzeit mit sehr geringem Aufwand rückgängig gemacht werden. Diese Maßnahme sei zudem (nahezu) kostenneutral.

"20 Jahre Strukturdebatten Weinmarkt"

"Gut Ding will Weile haben - 20 Jahre Strukturdebatten Weinmarkt", betitelte Wolfgang Courage seinen Antrag. Die Diskussion hat eine lange Vorgeschichte: Seit 1999 werden Umbau, Änderungen und Verkehrslenkung am Weinmarkt debattiert und schrittweise ausprobiert bzw. umgesetzt. Zuletzt debattierte das Plenum am 13. November 2017 die Erkenntnisse aus der zuvor erprobten Wochenendsperrung, die sich als Flop erwiesen hatte und demzufolge eingestellt wurde. "Seit dieser Zeit besteht am Weinmarkt wieder der bekannte Verkehrs-Status Quo mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen", bedauert Courage.