Fußball

Weiter hochklassiger Fußball in Memmingen?

FCM-Pläne benötigen öffentlichen Rückhalt und Unterstützung

veröffentlicht am 26.04.2019

So soll das Funktionsgebäude des FCM in der Arena einmal aussehen. Grafik: Otto Birk Bau GmbH

Memmingen (rad). Der FC Memmingen ist seit Jahrzehnten das Allgäuer Aushängeschild in Sachen Fußball. Damit dies weiterhin gesichert ist, hat der Club seine Zukunftsplanungen nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der erste Vorsitzende, Armin Buchmann, erläuterte, dass künftig Profifußball in Memmingen möglich sein könne, dies aber nur mit elementare Weichenstellungen funktioniere. So soll ein ansehnliches Funktionsgebäude entstehen, das sich nahtlos in die Memminger Fußball-Arena einfügt.

3,7 bis 4 Millionen Euro Zukunftsinvestition

Nicht zuletzt, um den hohen Ansprüchen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu genügen. Zwischen 3,7 und 4 Millionen Euro beziffert Buchmann die Investition in die Memminger (und allgäuer) Fußballzukunft, die allerdings bei weitem nicht allein vom Fußballclub und seinen vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern gestemmt werden können. Daher wurden im Vorfeld schon Gespräche mit Politik und Stadtverwaltung geführt.

Noch steckt das Vorhaben in den Anfängen, doch unmissverständlich wurde klar gemacht: Wenn das Multifunktionsgebäude nicht realisiert wird, kann das derzeitige Niveau schon in Kürze nicht mehr gehalten werden. Auf der Südseite in der Arena an der Bodenseestraße soll ein dreistöckiges Gebäude entstehen, der Charakter der Anlage und der Baumbestand gleichzeitig vollständig erhalten werden. Erste Pläne stellte Otto Birk von der gleichnamigen Bauunternehmung aus Aitrach vor. Vorgesehen sind großzügige WC-Anlagen, Mehrzweckräume in unterschiedlichen Größen für die Jugend, Besprechungen, schulungen, Sanitäter, Polizeizentrale, Medien – sprich alles was bisher fehlt. Dazu ein Kiosk und ein Balkon mit VIP-Plätzen von denen aus die Spiele in der Arena beobachtet werden können.

Vielleicht doch mal 3. Liga?

„Das oberste Ziel, weiterhin Amateur-Spitzenfußball in Memmingen bieten zu können, ist unmittelbar mit der Frage verbunden, was passiert, wenn wir auch mal um den Aufstieg in die dritte Liga mitspielen?“, stellt Buchmann die Frage in den Raum. Darf der FCM, vielleicht auch nur für ein Jahr, sich in der bundesweiten Liga mit den namhaften Vereinen messen?

Wirtschaftlich ja – stadiontechnisch nein

Diese Frage war nur über die komplette (und rund 10.000 Euro teure) Teilnahme am Lizenzierungsverfahren zur dritten Liga zu beantworten. Der FCM nahm diese Hürde mit dem Ergebnis, dass er wirtschaftlich sofort dabei wäre. Stadiontechnisch wird die Zulassung ganz klar verweigert. Die geforderten 5.000 Stehplätze wären kurzfristig mit Stahlrohrtribünen zu erstellen. Die Auflagen an Sanitäts-, Sanitär-, den behördlichen Versammlungs- und Funktionsräumen verwehren allerdings die Lizenz und damit einen Aufstieg.

Untragbare sanitäre Verhältnisse

Allein das leidige, jahrelang geführte Toilettenthema und der Stadionneubau ohne Funktionsräume schlagen mit voller Wucht zu. Nun kann dieses Thema nicht mehr ignoriert werden, es bleiben nur zwei Lösungen:

Entweder möchte die Stadt einen Verein, der auch in Zukunft Amateur-Spitzenfußball anbieten kann oder der Club versinkt in der Bedeutungslosigkeit und wird künftig die umfangreiche Jugendarbeit und hochklassigen Regionalligafußball an der Profischnittstelle nicht mehr leisten können.

Ein erster Schritt wäre, die Stadt Memmingen räumt für die Planungen das nötige Baurecht ein – dann ist der FCM gefordert, die Millioneninvestition in die Zukunft anzugehen.

Weitere Infos dazu finden Sie unter www.fc-memmingen.de.