Weitere Mahnmale für ein „Nie wieder“

Sechs neue "Stolpersteine" in Memmingen

veröffentlicht am 31.10.2022

Zehntklässlerin Viktoria-Alexandra Schenk verliest die Geschichte der Familie Eisfeld.

Memmingen (dl). In Memmingen sind weitere sechs Stolpersteine verlegt und damit Erinnerungen und Mahnmale für ein "Nie wieder" gesetzt worden.

Seit 2014 werden in Memmingen „Stolpersteine“ zum Gedenken an die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten oder verfolgten Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt. Vor kurzem wurden feierlich sechs weitere goldfarbene Steine vor dem Haus Maximilianstraße 5 für Moses Eisfeld, Laura Eisfeld und Elisa Klara Halle sowie in der Habsburgerstraße 3 für Hugo Günzburger, Elsa Günzburger und Horst Günzburger verlegt. Damit gibt es in Memmingen nun 115 solcher Stolpersteine.

Der Verein Stolpersteine in Memmingen e.V. mit Vorsitzendem Rolf Spitz gestaltete die Gedenkfeier gemeinsam mit den Schülern der Staatlichen Realschule, die eine Patenschaft für die Pflege der Stolpersteine übernommen haben. Die Schüler verlasen die Geschichte der Menschen, an die die Stolpersteine heute erinnern. Spitz verlas die Inschrift der einzelnen Steine, bevor Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die Steine in den Boden einbrachten.

Inschriften der Stolpersteine Maximilianstraße 5:

Moses Eisfeld, Jahrgang 1875, gedemütigt /entrechtet, Tod 21.2.1938

Laura Eisfeld, geb. Kohn, Jahrgang 1878, deportiert 1944, Theresienstadt, befreit

Elise Klara Eisfeld, verh. Halle, Jahrgang 1910, deportiert 1944, ermordet in Auschwitz

Inschriften der Stolpersteine Habsburgerstraße 3:

Hugo Günzburger, Jahrgang 1890, „Schutzhaft“ 1938 Dachau, deportiert 1944, Theresienstadt, befreit

Else Günzburger, geb. Schreck, Jahrgang 1903, gedemütigt / entrechtet, mit Hilfe überlebt

Horst Günzburger, Jahrgang 1931, „300-Kinder-Aktion“ 1938, Schweiz

Fotos: Pressestelle Stadt Memmingen