"Wir kämpfen weiter“

SPD/FDP sieht Hochschuldebatte nicht für beendet an

veröffentlicht am 22.02.2019

Memmingen (dl). In einer Pressemitteilung hat der Memminger Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek eine eigenständige Hochschule für Memmingen als „nicht realistisch“ bezeichnet (wir berichteten). Dies hält die SPD/FDP-Stadtratsfraktion für einen großen Fehler. Sie will weiter für eine Hochschuleinrichtung, die für Memmingen angemessen ist, kämpfen.

Wie berichtet, hatte die SPD/FDP-Fraktion in einem Antrag den Einstieg in die Planung eines „Gesundheits-, Gewerbe- und Hochschulcamps“ gefordert. Dabei handelt es sich um den Neubau des Memminger Klinikums, ergänzt um Gewerbe und eine Hochschule mit Studiengängen zu Gesundheit und Pflege. Das langfristige Projekt müsse zuerst in den Flächennutzungsplan aufgenommen und dann voruntersucht werden, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD/FDP Matthias Ressler. Foto: privat

„Wollen das Klinikum stärken und nicht schwächen“

„Wenn der Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek jetzt sagt, dass sich die räumlichen Probleme im Memminger Klinikum nur mit einer Fusion oder engeren Abstimmung mit dem Landkreis kurzfristig lösen lassen, verstehen wir darunter nur, dass man Aufgaben abgibt, um Platz zu schaffen. Das wäre für uns eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung am Memminger Klinikum“, so der Fraktionsvorsitzende Matthias Ressler. „Wir wollen das Klinikum stärken und nicht schwächen.“

Auch wenn die SPD/FDP-Fraktion einen Neubau des Klinikums vorschlage, müsse bis zur letzten Sekunde, bis zum Tag des Umzugs, das Klinikum auf dem neuestem Stand der Medizin gehalten werden. Es müssten alle Investitionen getätigt werden, die dazu notwendig sind.

In Sachen Hochschule könne die SPD/FDP-Fraktion die Ansicht des Landtagsabgeordneten Holetschek nicht teilen. „Warum sollte eine eigenständige Hochschule in Memmingen nicht realistisch sein? Im württembergischen Teil unserer Region gibt es rund viermal so viel Studienplätze wie im bayerischen Teil. Dort funktioniert die Hochschulpolitik. Der Hochschulführer des Schwabenbundes zeigt schonungslos die Defizite auf der bayerischen Seite unserer Region“, so Ressler. „Eine Memminger Einrichtung, mit entsprechenden Studiengängen, könnte sich gut mit Augsburg, Ulm und Kempten ergänzen.“

Die SPD/FDP-Fraktion wolle auf jeden Fall weiter für eine Hochschule kämpfen. Dies sei kein kurzfristiges Projekt, aber langfristig zusammen mit dem Neubau des Klinikums und der dazugehörigen Gewerbeansiedlung ein enorm wichtiger Schritt für die Zukunft Memmingens.