Empörte Kommentare und abgerissen Plakate - die Ausstellung des Soziokulturellen Vereins Memmingen erregte böses Blut. Fotos: privat
Ottobeuren/Memmingen (dl). "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" - um dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa sowie der Befreiung der Konzentrations- und Arbeitslager in den vorhergehenden Wochen zu gedenken, hatte der Soziokulturelle Verein Memmingen e. V. eine Spazierausstellung gestaltet. Die Exponate, die auch auf aktuelle Debatten zum 8. Mai aufmerksam machen sollten, wurden teilweise zertört oder entfernt.
Die Plakate wurden in Ottobeuren sowie an zwei Standorten in Memmingen (zwischen dem Markt- und Schrannenplatz, sowie im Stadtpark Neue Welt) aufgehängt und sollten dort in Absprache mit der Stadt eine Woche verbleiben. Doch es kam anders:
"Bereits nach einem Tag mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass zahlreiche Plakate zerstört, beziehungsweise entfernt und beschmiert wurden. Dies stimmt uns sehr ärgerlich da wir sowohl beim Aufhängen, als auch über die sozialen Medien sehr positive Rückmeldungen zu der Ausstellung bekommen haben, und die Zerstörenden so anderen BürgerInnen die Möglichkeit genommen haben, die Ausstellung zu erkunden", schreibt Wiebke Meiwald vom Soziokulturellen Verein Memmingen e.V. in einer Pressemitteilung.
"Genauso bewegt es uns, dass die Inhalte eine so emotionale Reaktion und Zerstörungswut hervorrufen." Der Verein sieht sich letztendlich durch den Vandalismus in seiner Absicht bestätigt: "Das zeigt uns, dass unsere Arbeit richtig und wichtig ist, und wir weiter gegen faschistische und rechtspopulistische Strömungen in unserer Gesellschaft, auch in Memmingen und Umgebung, kämpfen müssen", so Meiwald.
Die Ausstellung in der Innenstadt wurde nun mit neuen Plakaten ausgestattet.
