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Bäckereien unterstützen seelische Gesundheit

Gemeinsame Aktion mit Krisendiensten für Soforthilfe in seelischer Not

veröffentlicht am 07.07.2023
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Damit der Anruf beim Krisendienst irgendwann so selbstverständlich wird wie der Gang zum Bäcker, verteilen Bäckereien in Bayern drei Wochen lang Tüten wie diese. Foto: Martin Augsburger

Memmingen (dl). Mit Bäckertüten, die ermutigen das Krisentelefon zu nutzen, engagieren sich Bäckerhandwerk und Krisendienste vom 5. bis 26. Juli gemeinsam für die Soforthilfe von Menschen in seelischer Not. In Memmingen unterstützen die Bäckerei Maier und die Bäckerei Manfred Habdank die Aktion.

„Täglich besuchen in ganz Bayern unzählige Kundinnen und Kunden die Bäckereien, um ihre Backwaren zu kaufen. Dort begegnen sie anderen Menschen, kennen das Verkaufspersonal, tauschen sich aus“, erklärt Heinrich Traublinger, Landesinnungsmeister des bayerischen Bäckerhandwerks. Die Verkaufsmitarbeiter erfahren im Gespräch mit den Kunden oft sehr viel über deren Leben, Sorgen und Nöte. In den Bäckereien erreiche die dreiwöchige Aktion #MutZurHilfe die Menschen unmittelbar, so Traublinger weiter. Bayernweit machen rund 650 Filialen mit, davon 91 in Schwaben.

Auf den Bäckertüten ist zu lesen: „Seele erschöpft?“ oder „Hoffnungslos?“ sowie die Nummer der Krisendienste Bayern (0800 655 3000) und der Hinweis: „Wir sind für Sie da.“

Krisendienst rund um die Uhr erreichbar

Die Krisendienste Bayern sind täglich rund um die Uhr erreichbar, die Anrufe sind kostenfrei und gehen zentral bei der jeweiligen Leitstelle ein. Dort sind erfahrene Fachkräfte tätig, die im Umgang mit seelischen Krisen geschult sind. Bei besonders schweren Notlagen kann die Leitstelle auch mobile Einsätze vor Ort in die Wege leiten.
2022 führten die Krisendienste in ganz Bayern über 80.000 Telefonate mit Menschen in seelischer Not, davon etwa 7.500 in Bayerisch-Schwaben.
Doch selbstverständlich und tabufrei ist das noch nicht. „Bei seelischen Krisen ist der Anruf beim Krisendienst hoffentlich irgendwann so selbstverständlich wie der Gang zum Bäcker! Je früher betroffene Menschen sich bei uns melden, desto besser“, so die ärztlichen Leiterinnen der schwäbischen Leitstelle Dr. Lena Grüber und Dr. Ingrid Bauer.