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"Kuratorium Sicheres Allgäu" ehrt zwölf mutige Mitbürger - mit von der Partie waren auch zwei Hunde

veröffentlicht am 20.11.2013

Sicheres Allgäu Sechs Männer, sechs Frauen und zwei Hunde wurden in diesem Jahr vom "Kuratorium Sicheres Allgäu" für Zivilcourage und Hilfsbereitschaft ausgezeichnet. Rechts im Bild: Landrat Elmar Stegmann (Präsident des Kuratoriums) und Gebhard Kaiser, Landrat Oberallgäu. Ganz links hinten: Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel, Generalsekretär des Kuratoriums. Fotos: A. Marx

Ottobeuren (as). Wie jedes Jahr hat das "Kuratorium Sicheres Allgäu" Bürger geehrt, die durch couragiertes Eingreifen Leben gerettet, Besitz geschützt oder geholfen haben, Straftaten aufzuklären. Die Preisverleihung fand im Hotel Hirsch, Ottobeuren, statt. Ziel des 2003 gegründeten Kuratoriums Sicheres Allgäu ist es, den Gedanken der Solidarität des Handelns und Helfens zu fördern.

„Sicherheit entsteht durch bürgerliches Engagement“ erklärte Hans-Joachim Weirather, Landrat des Unterallgäu, in seiner Begrüßungsansprache vor etwa hundert Gästen, unter denen sich neben Mitgliedern des Kuratoriums viele Vertreter der Polizei, der Freiwilligen Feuerwehr, der Rettungsdienste und des THW befanden. Die zu ehrenden Bürger hätten sich weit über das übliche Maß hinaus engagiert, wobei Weirather auch betonte, dass das Allgäu eine "besonders sichere Region" sei.

„Sicher kennt man seine eigene Reaktion nur dann, wenn man selbst einmal in einer schwierigen Situation ist“, meinte der Präsident des Kuratoriums, Elmar Stegmann, Landrat des Landkreises Lindau, in seiner Festrede. Die zu Ehrenden verbinde, dass sie in einer solchen Situation beherzt und entschlossen reagiert und eingegriffen hätten. „Alle haben sie Mut gezeigt, Tapferkeit, Zivilcourage“, so Stegmann. „Was wir brauchen, sind Menschen, die hinsehen, sich einmischen und damit den so wichtigen Gemeinsinn unserer Gesellschaft mit Leben erfüllen“.

Memminger Geehrt wurden auch Tim Königsberger aus Erkheim und Sven Gräfe aus Memmingen (von links).

Geehrt wurden Paula Grath aus Stiefenhofen, Josepha Gouwenberg aus Waltenhofen und Thomas Deniffel aus Wilpoldsried, die durch Herzdruck-massage einen Schüler an einer  Kemptener Schule retteten. Dank der gekonnten Reanimationsmaßnahmen dreier Motorradfahrer (Markus Heineke aus Burgberg, Diana Egle-Hudelmaier und Manfred Leimstoll aus Illertissen) überlebte auch ein Fahrradfahrer in Immenstadt, der bewusstlos auf dem Radweg an der B12 lag. Johann Schmid aus Marktoderdorf, selbst durch eine Operation gehandicapt, rettete ein 5-jähriges Mädchen, das im Außenbecken des Hallenbad bewusstlos zu Boden sank.

Tim Königsberger aus Erkheim und Sven Gräfe aus Memmingen ertappten beide denselben Täter auf frischer Tat:  Er hatte den Automaten in einem Memminger Sonnenstudio aufgebrochen. Kurze Zeit später entwendete der Dieb die Kasse der Bahnhofsbuchhandlung Memmingen und wurde auf der Flucht von Tim Königsberger überwältigt.

Aufgelockert wurde die Ehrung, als Marion Wegner und Eva Pramann ihre heldhaften Vierbeiner mit auf die Bühne brachten: Die beiden Labradorhunde Henry und Paule entdeckten im Wald bei Aitrang einen schlafenden Mann, der nicht nur betrunken, sondern bereits unterkühlt war und alarmierten umgehend den Rettungsdienst. „Hunde sind auch nur Menschen, manchmal sogar die Besseren“, begründete der juristische Beirat des Kuratoriums, Gerhard Dambeck, die Entscheidung, auch Hunde zu ehren.