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Neues Glücksspielgesetz: Das ändert sich für Wettanbieter

Änderungen seit Juli 2021 in Kraft

veröffentlicht am 09.02.2022

Weitreichende Änderungen im Glücksspielgesetzt sind seit Juli 2021 in Kraft und beeinflussen das Wett- und Glücksspiel. Foto-Quelle: https://unsplash.com/photos/fzJPPfBhZ38

(dl). Durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag sind weitreichende Änderungen in Kraft getreten. Die gesamte Glücksspielwelt hat letztlich sehr lange auf diesen Tag gewartet, denn mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 ist das Glücksspiel in Deutschland legal. Die Zeit der Duldung und der Grauzone hat nun ein Ende gefunden.

Von diesen Änderungen sind auch deutsche Wettanbieter entsprechend betroffen was für viel Erleichterung sorgt. Aber natürlich treten mit dem neuen Gesetz auch eine ganze Reihe von Regelungen in Kraft, an die es sich zwingend zu halten gilt.

Einzahlungslimit im Monat von maximal 1.000 Euro

Besonders stark diskutiert wird unter den Wettenden das Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat. Zunächst waren die Meldungen zwar widersprüchlich, doch bei der Limitierung handelt es sich tatsächlich um ein Wettanbieter übergreifendes Limit. Fakt ist, dass bei Registrierung jeder Nutzer ein Limit von maximal 1.000 Euro pro Monat für Einzahlungen beim jeweiligen Buchmacher festlegen müssen.

Seit dem Inkrafttreten der neuen Regelungen ist die Verifizierung noch penibler geworden. Hinsichtlich der Zahlungsmethoden sind die Vorgaben ebenfalls strikter geworden. Aber jetzt müssen der Name des Kontoinhabers und des Einzahlenden identisch sein. Nutzer von Paysafecards müssen sich bei dem Zahlungsdienstleister registrieren.

Die Ära der Ereigniswetten ist zu Ende

Bei den Wettmärkten treten wesentliche Einschnitte zu einzelnen Sportveranstaltungen in Kraft. So ist nun das Ende für die Ereigniswetten gekommen. Es ist also nicht mehr möglich, auf das nächste Tor zu wetten, oder auf die nächste gelbe Karte. Insbesondere das Angebot von Livewetten ist nun eingeschränkt. Ebenfalls ein Ende haben die eSports-Wetten, die Gesellschaftswetten und die Politikwetten gefunden.

Freude über die Sportwetten Apps

Schon im März 2021 zeigten sich die Nutzer von Wett-Apps aber durchaus begeistert, denn Google sorgte mit der Anpassung der eigenen Firmenpolitik im Play Store dafür, dass Sportwetten Apps in Deutschland zum Download verfügbar wurden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der entsprechende Wettanbieter eine deutsche Wettlizenz besitzt. Dank dieser Veränderung können die Sportwetten Apps nun im Google Play Store heruntergeladen werden und die lästige Suche nach .apk-Dateien hat nun ein Ende.

Panic Button dient dem Spielerschutz

Die Einrichtung eines sogenannten Panic Buttons ist schon seit der Übergangsphase verpflichtend. Dieser Panic Button ermöglicht es den Spielern, sich selbst zu jeder Zeit sperren zu können. Das Betätigen des Panik-Knopfes zieht eine automatische Selbstsperre von 24 Stunden nach sich.

Die Sperrdatei (OASIS)

Mit der Einführung der Sperrdatei ist nun eine zentrale Überwachung des Spielverhaltens möglich. Das Bundesland Hessen ist für die gesamte Bundesrepublik mit der Umsetzung und Lizenzierung von Glücksspiel und Sportwetten zuständig. Außerdem hat das Land den Auftrag für ein Online-Abfragesystem. Das heißt sämtliche Logins und Wettabgaben werden zentral überwacht. Dieser Online Abfrage Spielerstatus (OASIS) dient Wettanbietern als übergreifendes Spielsuchtfrüherkennungs- bzw. Sperrsystem. Gleichzeitig verhindert das System ein gleichzeitiges Login bei mehreren Buchmachern.

Die Reaktion der Wettanbieter auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag

Vordergründig wird natürlich die geklärte Rechtslage begrüßt. Endlich endet auf der einen Seite das Grauzonen Dasein und auf der anderen Seite sorgen diese Lizenzen dafür, dass die Anbieter letztlich mit einem Gütesiegel ausgezeichnet sind. Als Anbieter verfügt man jetzt endlich über die amtlich bescheinigte Seriosität. Von diesem Lizenzierungsprozess in Deutschland profitieren vor allem etablierte Marken. Im Gegenzug haben es die Newcomer sehr schwer, in den Markt einzusteigen.

Warum der Einstieg so sehr viel schwerer ist, liegt vor allem daran, dass eine Vorgabe bei der Lizenzierung lautet, dass Wettanbieter fünf Millionen Euro hinterlegen und Einzahlungen der Spieler getrennt vom Firmenkapital verwahren müssen. Das hat gerade für die Spieler klare Vorteile, dass ihr Guthaben im Insolvenzfall deutlich besser abgesichert ist. Wer gegen die Lizenzbestimmungen verstößt, muss mit harten Konsequenzen rechnet. Vergehen werden hier mit Geldstrafen von bis zu 500.000 Euro geahndet.

Unterschiedliche Reaktion von Wettanbietern

Bereits vor Inkrafttreten der neuen Regelungen haben einige Wettanbieter für sich die Konsequenz gezogen, sich aus dem deutschen Sportwetten Markt zurückzuziehen. Wieder andere haben ihr Angebot einfach für einen Zeitraum auf Österreich eingeschränkt. Andere Bookies änderten ihre Webadresse, damit sie für den deutschen Markt künftig eine den Anforderungen entsprechend konforme Seite anbieten konnten. Auch neue Marken entstehen, die von bereits etablierten Wettanbietern betrieben werden.

Die neuen Regelungen und die Schutzmaßnahmen

Das jahrzehntelange Procedere hat letztlich dazu geführt, dass beim heutigen Glücksspielstaatsvertrag der Spielerschutz absolut in den Fokus gerückt ist. Das sorgt zugleich für Begeisterung als auch teilweise für Empörung, doch grundsätzlich ist ein gigantischer, positiver Schritt in die richtige Richtung gemacht worden.

Die Sperrdatei wird sicher nicht von allen Spielern als positiv angesehen, doch ist deren Gründung nicht auf Schikane oder Einschränkung zurückzuführen, sondern ausschließlich auf den Spielerschutz. Sämtliche Daten der Spieler werden in der Sperrdatei detailliert gesammelt. Zudem werden diese Daten auch an die Online Casino Betreiber und an die Bookies weitergegeben. Nur so kann eine sinnvolle Kontrolle gewährleistet werden. Dank dieser Sperrdatei soll gleich auf den ersten Blick klar ersichtlich sein, dass es sich um einen gesperrten Spieler handelt. Hintergrund ist, dass dem betreffenden Spieler wirklich jede Möglichkeit genommen wird, sich auf anderen Online Casino Portalen oder bei anderen Wettanbietern anzumelden, um dort ungehindert weiterzuspielen.

Außerdem geht es auch darum, dass es Spielern nicht mehr möglich ist, mehrfach am Spielgeschehen bzw. am Wettgeschehen teilzunehmen, indem sie sich gleichzeitig auf mehreren Plattformen oder bei mehreren Wettanbietern anmelden.

Kritik am neuen Gesetz

Hinsichtlich der neuen Regelungen, die der neue Glücksspielstaatsvertrag mit sich bringt, empfinden sowohl die Online Casino Betreiber als auch die Wettanbieter die vermehrte Anzahl der Lizenzen, die nun erworben werden können, als erhebliche Erleichterung. Früher war es nur möglich, maximal 20 Lizenzen pro Anbieter zu bekommen, diese Zahl hat sich inzwischen deutlich erhöht.

Die bereits erwähnten Limits, die unter den Spielern und Wettfreunden häufig für viel Diskussionen sorgen, wurden von der Politik nicht eingeführt, um die Spielerschaft zu bevormunden oder sie zu ärgern. Auch hier liegt der Grund in der Einführung dieser Limits ausschließlich im Schutz der Spieler und Wetter. Insbesondere wurden sie für Kunden eingeführt, die sich gefährdet hinsichtlich der Spielsucht zeigen.

Auch wenn nicht alle begeistert sind, so muss dennoch gesagt werden, dass die Legalisierung des Glücksspielmarktes nun nach langer Wartezeit endlich gelungen ist und Spieler und Wetter, wenn auch mit der ein oder anderen Einschränkung, nun endlich legal ihrem Hobby nachgehen können.