
Das moderne Bühnenbild von Chiffren mit den Darstellern Roberta Moncao, Joscha Schulhaus, Delia Rachel Bauen und Felix Bronkalla (von links). Foto: Karl Forster
Memmingen (ta). Das Landestheater Schwaben bringt „Chiffren“ von Dawn King auf die Bühne. Eine moderne Inszenierung, die den Zuschauer in die Welt der Geheimdienste entführt und doch viele Fragen offenlässt.
Die junge Justine hat sich umgebracht. Oder doch nicht? Die Doppelagentin beging vermutlich Selbstmord, aber ihre Schwester Kerry hegt Zweifel an der Darstellung und möchte den Dingen auf den Grund gehen. Die Polizei tappt im Dunkeln. Kerry sieht einen Zusammenhang mit der britischen Regierung, für die ihre Schwester offiziell gearbeitet hat und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wodurch sich das Leben von Justine in alle Richtungen offenbart.
Gewünschte Verwirrung
Der Zuschauer wird in dem zweieinhalbstündigen Stück durch immer wiederkehrende Zeitsprünge und einem umfangreichen Konstrukt an möglichen Tatverdächtigen gefordert und erlebt ein abwechslungsreiches Szenario zwischen den Welten des knallharten Spionage-Alltags und einer jungen Frau, die eigentlich nur auf der Suche nach etwas ist „das was bedeutet“.
Vier Darstellende in acht Rollen treiben die Verwirrung zwischen Realität und Täuschung weiter an und laden zum Hinterfragen ein.
Grandiose Leistung
Alle Rollen wurden mit viel Liebe zum Detail auf die Bühne gebracht. Vor allem Roberta Moncao schaffte es, mit ihrer Rolle als Sunita, trotz spannender Thriller-Atmosphäre, dem Zuschauer den ein oder anderen Lacher zu entlocken.
Hauptdarstellerin Delia Rachel Bauen in den Rollen der Justine und ihrer Schwester Kerry spielte sehr überzeugend und nahm den Zuschauer von Anfang bis Ende auf der Welle verschiedenster Emotionen mit.
Modernes Bühnenbild
Das Bühnenbild war genauso schlicht wie flexibel. Zwei einfache graue Eckwände, die beliebig gedreht werden konnten, simulierten die verschiedenen Räumlichkeiten und auch die Zeitsprünge. Mit Licht- Ton- und Videotechnik kam somit ein modernes und dem Stück entsprechendes Bühnenbild zustande.
Viele Fragen bleiben offen
Mit kräftigem Applaus bekundete das Publikum seine Anerkennung, bleibt aber mit vielen offenen Fragen zurück. Und das durchaus gewollt. Ein Stück, das zum Nachdenken anregt und sicherlich nicht so schnell vergessen wird.
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