Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Brommler Enerix Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

Vom Jäger zum Gejagten: Indians Mädels vor der Mission Titelverteidigung

veröffentlicht am 29.09.2016
indians 2

Die Frauen des ECDC MEmmingen - hier mit Defensivaufgaben beschäftigt. Foto: SWSA 7711

Memmingen (pg/dl). „Vom Jäger zum Gejagten“ – dieses Motto gilt heuer für die Eishockey-Frauen des ECDC Memmingen. Und das gleich doppelt, denn sowohl der Titel des Deutschen Meisters als auch des Deutschen Pokalsiegers muss gegen die Konkurrenz verteidigt werden.

Von einer Drucksituation möchte Trainer Werner Tenschert aber nicht sprechen, vielmehr schiebt er dem Serienmeister aus Planegg die Favoritenrolle zu: „Planegg hat sicher wieder den am breitesten aufgestellten Kader in der ganzen Liga, die können sich aus dem gesamten Großraum München die besten Spielerinnen rauspicken. Auch Ingolstadt“, so vermutet der Coach, der die Memminger Mädels nun schon seit vier Jahren trainiert, „wird wie in den vergangenen zwei Jahren ein Prüfstein für alle werden. Ich denke aber, dass wir gemeinsam mit diesen beiden Teams die Podestplätze untereinander ausmachen werden“.

Dahinter werden sich Bergkamen und Berlin um den vierten Platz im Klassement rangeln, der zur Teilnahme am Pokalturnier berechtigt, das Mitte März 2017 übrigens wieder in der Maustadt ausgetragen wird.

Zwei „Neue“ bei den Indians-Damen

Neu besetzt werden mussten die beiden Kontingentplätze im Kader der Indians. Hier werden die beiden kanadischen Stürmerinnen Jennifer More und Shannon Stewart (beide 23 Jahre alt) künftig auf Torjagd gehen. More spielte in der vergangenen Saison in der Schweiz (EV Bomo Thum) und war die erfolgreichste Importspielerin in der Schweizer Top-Division. Ebenfalls eine recht erfolgreiche Saison absolvierte Stewart beim Linköping HC in Schwedens höchster Spielklasse. Ebenfalls neu im Team ist Remi Martin, eine 20 Jahre junge Deutsch-Amerikanerin die für zwei Jahre in Memmingen unterschrieben hat. „Eine sehr talentierte Verteidigerin, die bereits in den Spielen EWHL Supercup angedeutet hat, dass sie uns weiterhelfen wird“, so Markus Rose, der die Maustädterinnen das zweite Jahr als Co-Trainer unterstützen wird. 

Fest mit im Kader der Indians eingeplant ist Torhüterin Saskia Serbest (15) aus dem eigenen Nachwuchs. „Sie ist unheimlich fleißig und hat sich toll entwickelt in den letzten Jahren“, lobt Rose. Mit Katharina Ott (17) kommt eine U18 Spielerin zu den Indians, die bis zum Rückzug des SC Garmisch für die Oberbayern im Einsatz war. Sie war bereits Ende der letzten Spielzeit regelmäßig beim Training, durfte aber erst zur neuen Saison erstmals eingesetzt werden. Mit Antonia Jekel (15, vom EV Fürstenfeldbruck) und Nadine Schattner (15, vom Augsburger EV) wird der Kader mit zwei weiteren talentierten Mädchen komplettiert. 

Gesteigertes Zuschauerinteresse

Eine positive Entwicklung konnten die Allgäuerinnen auch beim Zuschauerzuspruch verzeichnen. 5.600 Zuschauer/innen verfolgten in der letzten Saison die Heimspiele der Frauen-Bundesliga, davon entfielen knapp 40 Prozent auf die Spiele in Memmingen. Das Highlight waren die beiden letzten und entscheidenden Spiele, als über 500 Zuschauer den Weg an den Hühnerberg fanden. „Wir haben immer mehr Stammzuschauer, die anerkennen, auf welch hohem Niveau die Topmannschaften der Frauen in Deutschland spielen“, so Indians Teammanager Peter Gemsjäger. „Schon allein die Tatsache, dass die Mädels Geld mitbringen müssen, um ihren Sport auszuüben, zeigt, wie ehrlich die Sportart ist.“ 

Frauen-Länderspiel gegen Tschechien am Hühnerberg

Neben dem Pokalturnier steht ein weiteres Highlight in der Memminger Eissporthalle auf dem Plan: Im Rahmen des 4-Nationen-Turniers der Frauen Anfang November, dem „Halloween-Cup“, wird das letzte Spiel der deutschen Mannschaft am Samstag, 5. November, um 17 Uhr am Hühnerberg ausgetragen. Gegner ist das Team aus Tschechien.

Mit dem erstmaligen Gewinn des Titels „Deutscher Meister“ erfüllten sich die Frauen des ECDC Memmingen einen langjährigen Traum. Seit der Saison 2011/12 war man immer nahe dran am großen Konkurrenten Planegg. Viel Geduld und harte Arbeit haben sich ausgezahlt und der Titel ging im März erstmals in die Maustadt. Dass eine Woche nach der Meisterschaft auch noch das DEB Pokalturnier – nach 2013 zum zweiten Mal – gewonnen wurde, krönte eine beeindruckende Saison.

„Der große Druck ist weg“, meint Memmingens Headcoach Werner Tenschert, der das vierte Jahr bei den Indians Mädels das Sagen hat und sie in ihre 25. Bundesligasaison führt.