Eisige Zeiten für Galeria - Ungewissheit für Beschäftigte

Unternehmen stellt erneut Insolvenzantrag

veröffentlicht am 14.01.2024

Eisige Zeiten oder endlich neue Hoffnung, wie geht es nach dem erneuten Insolvenzantrag weiter für Galeria Karstadt Kaufhof? Die Memminger Filiale bleibt zumindest noch erhalten. Aber irgendwie passt das Banner - SALE. Foto: Svenja Gropper

Essen/Memmingen (dl/sg). Die Warenhauskette „Galeria Karstadt Kaufhof“ hat innerhalb weniger Jahre zum dritten Mal Insolvenz beantragt. Nun stehen die verbliebenen Mitarbeiter wieder vor großen Ungewissheiten. Die neuerliche Insolvenz wurde nötig, weil Investor Rene Benko und seine Signa-Unternehmensgruppe zahlungsunfähig sind. Die Warenhauskette sucht einen neuen Eigentümer und soll fortgeführt werden.

„Die zahlreichen Insolvenzen der Signa-Gruppe haben Galeria massiv geschädigt, das laufende Geschäft behindert und durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftigen Entwicklungsmöglichkeit stark eingeschränkt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Signa hatte für die Sanierung von Galeria 200 Millionen Euro bis 2025 zugesagt. Um sich aus dieser Situation zu befreien und eine erfolgreiche Zukunft zu sichern, hat das „Galeria Kartstadt Kaufhof“ am 9. Januar 2024 beim Amtsgericht Essen einen erneuten Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Stefan Denkhaus bestellt. „Die Insolvenzen der Signa-Gruppe haben die gute Entwicklung von Galeria konterkariert und bedrohen das Unternehmen. Dem Management blieb deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien“, so Denkhaus. Die wesentlichen Leistungsträger aus Galerias Führungsteam haben erklärt, den gemeinsamen Weg weiter mitzugehen. Ziel sei die Fortführung von Galeria. Gespräche mit potenziellen neuen Investoren haben bereits stattgefunden.

Für die Versorgung essenziell

Die erfolgreiche Strategie der starken lokalen Ausrichtung, die sich insbesondere in den vergangenen Monaten bewährt habe, soll fortgesetzt werden.
„Jetzt zählt allein, was Galeria weiterbringt. Wir müssen die Signa-Mieten, teure Dienstleister, das Service-Center in Essen und die Effizienz unserer Logistik konsequent auf Kurs bringen. Unsere Filialen und Vertriebsmannschaft funktionieren bereits gut und auch unser Online-Geschäft haben wir in die Profitabilität geführt“, erklärt CEO Olivier van den Bossche.
Für die Städte sei Galeria Karstadt Kaufhof ein extrem wichtiger Ankerhändler in den Zentren. Denn für die Versorgung der Menschen in den Städten ist Galeria Karstadt Kaufhof essenziell und die umliegenden Fachgeschäfte und Gastronomiebetriebe brauchen den großen Nachbarn als Frequenzbringer für die Innenstadt.

Memmingen bleibt (noch) – Kempten schließt

Die Memminger Filiale bleibt erhalten. Wie bereits im März 2023 angekündigt, soll jedoch das Warenhaus in Kempten im Laufe des Januar 2024 geschlossen werden. Einige Standorte haben ihre Türen bereits im Juni 2023 schließen müssen, andere sind wie Kempten in der zweiten Welle Ende Januar betroffen.
Über weitere geplante Schließungen aufgrund des neuen Insolvenzantrages gibt es derzeit keine Auskünfte. Inwieweit dann auch Memmingen betroffen sein wird, kann nur spekuliert werden.