Corona: Memmingen überschreitet kritischen Wert

Aber keine Konsequenzen für Schulbetrieb oder Allgemeinheit

veröffentlicht am 07.09.2020

Memmingen (dl). Mit 31 Corona-Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage hat Memmingen den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten und liegt aktuell bei einem Wert von 68,44. Bei den Infizierten handelt es sich ausschließlich um Reiserückkehrer aus Risikogebieten, darunter mehrere Familien, die im Urlaub miteinander in Kontakt standen.

„Da alle Infizierten in häuslicher Quarantäne sind und keine Kontaktpersonen in Memmingen hatten, sind keine Einschränkungen für die Allgemeinheit notwendig“, betont Oberbürgermeister Manfred Schilder. „Auch der Schulbetrieb in Memmingen kann morgen normal starten.“ Dies hat die Stadtverwaltung in Rücksprache mit den Schulaufsichtsbehörden und der Regierung von Schwaben entschieden.

Hier dazu der O-Ton von Oberbürgermeister Manfred Schilder

Über das Wochenende ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus von 16 Fällen innerhalb von sieben Tagen am Freitag (4.9.) auf 30 Fälle am Sonntag (6.9.) gestiegen, da teilweise komplette Familien bei Einreise in Deutschland positiv getestet worden waren. Am Montag kam ein weiterer Fall hinzu. „Es ist entscheidend, einen Blick hinter die Zahlen zu werfen“, betont Oberbürgermeister Schilder. „Bei uns ist die Zahl der Neuinfektionen aktuell zwar verhältnismäßig hoch, aber das Infektionsgeschehen, das durch diese Zahl beschrieben werden soll, ist eng eingegrenzt auf Rückkehrer aus Risikogebieten, ein Personenkreis in häuslicher Quarantäne ohne Kontaktpersonen in Memmingen.“ Die Einhaltung der Quarantäne wird durch die Stadt überwacht.

Memmingen hat als kreisfreie Stadt mit rund 44.000 Einwohnern im Vergleich zu einwohnerstarken Landkreisen nur einen kleinen Spielraum zwischen dem statistisch vorgegebenen Signalwert von 35 und dem kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Der Signalwert ist in Memmingen bei 16 Fällen erreicht, der kritische Wert bei 21 Fällen.

Die Stadtverwaltung hatte auf steigende Infektionszahlen unter Rückkehrern aus Risikogebieten bereits in der vergangenen Woche mit dem Erlass einer Allgemeinverfügung reagiert, als der Signalwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten worden war. Die Allgemeinverfügung verpflichtet Reiserückkehrer aus Risikogebieten, sich direkt in häusliche Quarantäne zu begeben, unabhängig davon, ob sie ein negatives Testergebnis mitbringen oder nicht. Zudem müssen sie sich nach einigen Tagen ein zweites Mal testen lassen.

Allgemeinverfügung der Stadt Memmingen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten:

https://www.memmingen.de/fileadmin/civserv/9764000/forms/Allgemeinverfuegung_fuer_Rueckkehrer_aus_Risikogebieten.pdf