"Eingefleischter Sozialdemokrat" und umschwärmter Großvater

Großer Festakt im Rathaus zu Ehren von Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger

veröffentlicht am 05.04.2018

Stolz überreichten die Enkeltöchter Lisa und Sophie dem Opa den Geburtstagskuchen. Unser Vorschaubild: Altoberbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Ivo Holzinger (Mitte) erhält als Präsent der Stadt Memmingen einen Geschenkkorb von Oberbürgermeister Manfred Schilder (links), Bürgermeisterin Margareta Böckh (rechts) und Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger überreicht. Seine Ehefrau Margrit freut sich über einen Blumenstrauß. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Anlässlich des 70. Geburtstages von Altoberbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Ivo Holzinger hatte Oberbürgermeister Manfred Schilder zu einem Empfang im Rathaus eingeladen. Honoratioren aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens waren ins Rathaus gekommen, um den Jubilar zu ehren.

Bürgermeister Manfred Schilder bei der Laudatio auf den Alt-OB.

Fast so lang wie die Gästeliste waren die Verdienste und Auszeichnungen, die Rathauschef Schilder in seiner Laudatio auf seinen Vorgänger heraushob, der in den 36 Jahren seiner Amtszeit eine kommunalpolitische Ära geprägt habe. Als jüngster Oberbürgermeister Deutschland hatte der in Aalen gebürtige promovierte Jurist und Volkswirt Holzinger 1980 das Amt des Memminger Rathauschefs angetreten. Bei seinem Ausscheiden im November 2016 war er nach sechs Amtsperioden der dienstälteste Oberbürgermeister der Bundesrepublik.

Als einige der herausragenden Ereignisse des "akribischen und engagierten Wirkens" Holzingers nannte Manfred Schilder große städtische Projekte wie die Umgestaltung von Weinmarkt und Schrannenplatz und die Neuordnung des Krankenhauswesens. Ein weiteres herausragendes Ereignis seiner Amtszeit war die Landesgartenschau im Jahr 2000, "eine der erfolgreichsten Bayerns".

Bei seiner Danksagung wird Dr. Ivo Holzinger von seinen Enkelinnen umrahmt.

"Immer fröhlich und gut aufgelegt"

Auch im Sport habe der Jubilar viel bewegt, Schilder erinnerte an den Bau der Eissporthalle im Jahr 1987 und der Fußball-Arena 2007. Der Rathauschef erinnerte auch an das kontinuierliche Engagement Holzingers im Bereich der schulischen Bildung und Kultur. Vor allem hob der Laudator jedoch die "enorme Bürgernähe" seines Amtsvorgängers hervor, der "immer fröhlich und gut aufgelegt" gewesen sei. "Du kennst wohl jeden der  43.000 Memminger Bürger persönlich mit Namen", schmunzelte Schilder.

Das Vertrauen und die Wertschätzung der Memmingerinnen und Memminger habe sich auch in den guten Wahlergebnissen ausgedrückt. Schilder beschrieb den Jubilar als "eingefleischten Sozialdemokraten". Nach wie vor engagiere Holzinger sich beim Ortsverein der SPD Memmingen und stehe auch der Stadt Memmingen mit seinem enormen Erfahrungsschatz weiterhin zur Verfügung.

Auch Enkeltochter Sophie schwingt bereits gekonnt den Taktstock.

Fest in weiblicher Hand

Gewohnt humorvoll und spontan gestaltete Dr. Holzinger die Danksagung an seine langjährigen Wegbegleiter, umrahmt und umschwärmt von seinen kleinen Enkelinnen Sophie und Lisa, den heimlichen Stars der Feier. Holzinger hob die Verdienste einzelner Anwesender hervor, wobei er in gewohnter Manier mit kleinen augenzwinkernden Randbemerkungen für große Heiterkeit sorgte.

Zum Lachen brachte die Festgäste auch die kleine Lisa, die schließlich energisch und lauthals das Ende der Danksagung und damit die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Opas einforderte. Nicht zuletzt, damit sie ihm gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie endlich den mit guten Wünschen gespickten Geburtstagskuchen überreichen konnte, den die beiden in ihrem Kindergarten mitgestaltet hatten.

Ein normaler Bürger?

Dr. Ivo Holzinger schloss seine Rede mit dem Wunsch, in der schönen Stadt Memmingen, die ihm als gebürtigem Württemberger mittlerweile zur Heimat geworden sei, weiterhin viele glückliche und gesunde Jahre im Kreise seiner Familie und Freunde verbringen zu dürfen. Gerne engagiere er sich auch in Zukunft für die Belange Memmingens, so der Jubilar, "allerdings als normaler Bürger". Dieser Definition widersprach sein Nachfolger Manfred Schilder energisch: "Du bist nach wie vor einer der Ersten und der Vordersten."

Zu Ehren des Jubilars hatte sich der Reservisten-Musikzug JaboG 34 "Allgäu" vor dem Rathaus versammelt, um zum Ständchen aufzuspielen, wobei der Kapellmeister dem Altoberbürgermeister gern den Taktstock übergab. Die offizielle Feier schloss mit einer  zünftigen Volkstanzaufführung des Trachtenvereins Memmingen.